Elektra op. 58
Einleitung

Einleitung*

Zur Entstehung

Adaption des Schauspiels

»Ich habe nach wie vor die größte Lust auf Electra u. habe mir dieselbe auch schon bereits ganz schön zum Hausgebrauch zusammengestrichen. Die Frage, die ich mir noch nicht endgiltig [sic] beantwortet habe, […] ist nur, ob ich unmittelbar nach Salome die Kraft habe, einen in Vielem derselben so ähnlichen Stoff in voller Frische zu bearbeiten[,] oder ob ich nicht besser thue, an Electra erst in einigen Jahren heranzutreten, wenn ich dem Salomestÿl selbst wieder ferner gerückt bin.«1

Am 11. März 1906 schrieb Richard Strauss diese Zeilen an Hugo von Hofmannsthal, der sich erkundigt hatte, ob er weiterhin auf eine Vertonung seines Elektra-Schauspiels als Oper hoffen dürfe.2 Ein erster Kontakt zwischen beiden um die Jahrhundertwende war ergebnislos geblieben. Hofmannsthal hatte sein Ballett Triumph der Zeit zur Komposition angeboten, was Strauss jedoch mit Verweis auf sein eigenes Ballett-Vorhaben Kythere abgelehnt hatte.3 Umso erfreuter war Hofmannsthal über die nun in Aussicht stehende Kollaboration. Wie sich Strauss in der Frage vom 11. März zuletzt entschieden hat, ist heute hinlänglich bekannt: Die 1906 begonnene Oper Elektra markiert den Beginn einer kongenialen Autorenpartnerschaft, die sich über mehr als zwei Dekaden, bis zu Hofmannsthals plötzlichem Tod im Jahr 1929, erstreckte. Offen ist allerdings, was für Strauss’ Entscheidung ausschlaggebend war: Hatte sein »Wunsch, dieses dämonische, extatische Griechentum des 6. Jahrhunderts als Gegensatz Winkelmannschen [sic] Römerkopien, Göthescher Humanität entgegenzustellen, […] das Übergewicht über die Bedenken [gewonnen]«, wie Strauss später selbst schrieb?4 Hatte ihn Hofmannsthal überzeugt, dem die Ähnlichkeit mit dem Salome-Stoff »bei näherer Überlegung doch auf ein Nichts zusammenzuschrumpfen« schien?5 Oder fehlten die passenden Alternativen? Im oben zitierten Brief schrieb Strauss weiter, es wäre ihm »immerhin wertvoll, bald zu wissen, was Sie etwa an Anderem für mich auf Lager haben u. ob ich einen der Salome entfernteren Stoff Ihrer Hand vielleicht vor Electra vornehmen könnte«.6 Hier jedoch war erst einmal nichts in Sicht: Das gemeinsam erwogene Semiramis-Projekt hielt Hofmannsthal vorläufig für unausführbar, und weitere, von Strauss vorgeschlagene Sujets fanden beim Dichter keine Resonanz.7 Auch eine andere, gegenüber seinem Verleger Adolph Fürstner geäußerte Option verfolgte Strauss nicht weiter, nämlich die Idee einer komischen Spieloper nach Molières Tartuffe.8 Im Übrigen ist nach wie vor nicht genau geklärt, wann Strauss die Hofmannsthal’sche Elektra zum ersten Mal gesehen hat. Er selbst erinnerte sich an eine Vorstellung »im Deutschen Theater mit Gertrud Eysoldt«,9 wobei sich diese Aufführung allenfalls auf zwei Daten zwischen dem 21. Oktober und dem 7. November 1905 eingrenzen lässt.10

Von einer Zusammenarbeit Hofmannsthal/Strauss konnte bei Elektra zunächst nur sehr bedingt die Rede sein, denn verantwortlich für die Umwandlung des Schauspieltextes in einen Operntext war in erster Linie der Komponist.11 Hinter Strauss’ Formulierung, er habe sich das Stück »zum Hausgebrauch zusammengestrichen«, verbergen sich recht weitreichende, in seinem Handexemplar nachgewiesene Adaptionsmaßnahmen.12 Diese legten den Grundstein für die Texteinrichtung, die zuletzt teils kleinere, teils auch großräumige Striche, diverse Umgruppierungen von Wörtern, Versen und Versgruppen, einige wenige Änderungen im Wortlaut sowie punktuell eigene Textergänzungen umfasste, vor allem die wiederholten »Agamemnon«-Ausrufe im ersten Elektra-Monolog.13 Insgesamt war Strauss’ Vorgehen »weniger von einem Gefühl für dichterischen Beziehungsreichtum als von einem robusten Sinn für szenisch wirksame Proportionen«14 geprägt – immer mit dem Ziel, aus dem Sprechtext für Theater einen überzeugenden Gesangstext für die Oper zu formen.15 Hierzu gehören auch die musikalischen Annotate in Form kleiner Notenskizzen, Tonartangaben u. a., mit denen Strauss sein Exemplar im Hinblick auf die Vertonung versehen hat.

Zu einem echten Arbeitspartner wurde Hofmannsthal erst im weit fortgeschrittenen Kompositionsstadium. Am 20. Februar 1908 – die Partitur war bereits zur Hälfte vollendet16 – bat ihn Strauss um »die kleinen Ergänzungen zu Elektra (Chor u. Schlußscene)«.17 Es folgte ein Treffen der beiden am 26. Februar in Berlin, bei dem der Komponist dem Dichter aus Elektra vorspielte.18 Am 22. Juni meldete sich Strauss erneut, er brauche »einen großen Ruhepunkt, nach dem ersten Aufschrei der Elektra: [›]Orest[‹]«, denn vom Weiteren seien stimmungsmäßig »nur die Worte: ›Es rührt sich niemand! O laß deine Augen mich sehen!‹« geeignet:

»Könnten Sie mir da nicht ein Paar schöne Verse einfügen, bis ich dann (als Orest sie zärtlich umarmen will) in die neue[,] düsterere Stimmung übergehe, die mit den Worten beginnt: [›]Nein, du sollst mich nicht berühren[‹] etc. | Ihre erste Verssendung dankend erhalten; sehr schön, aber etwas wenig. Bitte drücken Sie noch ein bischen [sic], es kommen sicher noch etwa 8 Verse für jede heraus, ich muß hier Material haben, um beliebig steigern zu können. 8, 16, 20 Verse, soviel Sie können u. alles in derselben ekstatischen Stimmung, immer sich steigernd.«19

Die zusätzlichen Elektra-Verse für die Wiedererkennungsszene mit Orest sandte Hofmannsthal am 25. Juni.20 Die genannte »erste Verssendung« war indes jene vom 19. Mai mit einer ersten Erweiterung der Finalszene Elektra/Chrysothemis.21 Strauss’ Bitte entsprechend, ließ Hofmannsthal am 15. Juli eine zweite Ergänzung folgen.22 Damit beschränkt sich sein aktiver Beitrag zur Oper – zumindest was die konkrete Textgewinnung betrifft – auf Elektras Arie in der Orest-Szene sowie auf die (etappenweise erfolgte) Ausweitung des Schwesternduetts Elektra/Chrysothemis im Finale.23

Strauss seinerseits machte sich umgehend daran, den zugesandten Text einzurichten und in Musik zu setzen. Die Wiedererkennung von Elektra und Orest gehört zur sechsten Szene, vom Eintritt des Orest bis zum Mord an Aegisth.24 Ein autographes Dokument, das nahezu die gesamte Passage zeigt, macht das Vorgehen des Komponisten nachvollziehbar: Mit Hofmannsthals neuen Versen versorgt, schrieb Strauss die ansonsten geraffte Szene im Verlauf nieder (Tinte), bevor er den Text stellenweise umdisponierte und ihn mit Kompositionsannotaten glossierte (Bleistift).25 Zumindest für die Wiedererkennung Elektra/Orest muss dies bis spätestens zum 6. Juli stattgefunden haben, denn an diesem Tag schrieb Strauss an Hofmannsthal: »Ihre Verse bei der Erkennung des Orest durch Elektra sind wunderschön u. bereits componirt.«26 Ob das Prozedere beim Text der Finalszene ähnlich war, ist nicht sicher, da entsprechende Dokumente fehlen, doch ist es möglich oder gar wahrscheinlich.27

Von den zusätzlich gelieferten Versen abgesehen, dürfte Hofmannsthals Hauptleistung an der Oper Elektra auf einem allgemeineren Gebiet gelegen haben. Wenngleich es nur Indizien und keine direkten Belege dafür gibt, war er wohl entscheidend daran beteiligt, dass Strauss die Finalkonzeption klar wurde.28 Bryan Gilliam erläutert hierzu:

»Als Strauss den Schluß der Oper zum ersten Mal anging und mit der Erkennungsszene begann, geriet er in eine Sackgasse und unterbrach die Kompositionstätigkeit ungefähr acht Monate lang. Während dieser Zeit orchestrierte er, was er bis dahin komponiert hatte. Monate des Nachdenkens und schließlich einige wichtige Zusammenkünfte von Komponist und Textdichter im Winter 1908 trugen dazu bei, Strauss wieder auf die rechte Bahn zu bringen.«29

Die achtmonatige Unterbrechung – von Oktober 1907 bis Juni 1908 – korreliert auffallend mit dem geänderten Verfahren der Textgewinnung: War Strauss anfangs damit ausgekommen, den vorhandenen Schauspieltext zu kürzen und zu modifizieren, benötigte er für die letzten beiden Szenen auch neuen, zusätzlichen Text, um sein kompositorisches Vorhaben zu verwirklichen.

Komposition

Strauss komponierte Elektra im Zeitraum von 1906 bis 1908. Die (zuweilen spärlich vorhandenen) Rahmendaten sind in der Forschung gut nachgewiesen.30 Sie werden hier in gebotener Kürze rekapituliert, ggf. präzisiert und um die Daten bisher unveröffentlichter Korrespondenz von Strauss mit dem Fürstner-Verlag ergänzt.31 Außerdem werden jene der hier genannten Angaben, die Franz Trenner in seiner Chronik ohne Einzelnachweise publizierte,32 auf ihre Ursprünge zurückgeführt. Insbesondere handelt es sich um Strauss’sche Schreibkalender-Einträge sowie um Schreiben des Komponisten an seine Frau Pauline.

Mitte Juni 1906 wurde die Frage der Textbuch-Rechte mit Hofmannsthals Verlag S. Fischer vollends geordnet.33 Zu dieser Zeit unterrichtete Strauss den Dichter darüber, dass er sich »schon fest mit Elektra«34 bzw. »mit der ersten Scene« derselben beschäftige; »es geht mir aber noch etwas schwer von der Hand«.35 Am 28. Juni ließ er Fürstner wissen: »Bezüglich Elektra bin ich mit Fischer u. Hofmannsthal einig, habe mit der Composition bereits etwas begonnen.«36 Ungeachtet des anfänglich stockenden Komponierens stellten sich rasch die ersten Ergebnisse ein. Am 16. Juli meldete er Fürstner: »Ich bin fleißig über Electra, habe schon 2 Scenen fertig skizzirt.«37 Die überlieferten Äußerungen zum weiteren Kompositionsfortgang bis September 1907 sind dagegen vage und vereinzelt. Beispielsweise teilte Strauss seiner Mutter am 7. August 1906 mit, dass er »fleißig an Elektra« arbeite.38 Am 3. Juni 1907 berichtete er Pauline (aus einem ungeheizten Hotelzimmer in Scheveningen): »ich arbeite schon etwas an Elektra – aber gemütlich ist Anders!«39 An Fürstner schrieb Strauss am 21. Juni 1907, dass »Elektra vor der Saison 1908–09 nicht aufführungsreif« sei (stattdessen plädierte er »für stärkere Belebung der Feuersnot«).40 Und gegenüber dem späteren Premierendirigenten Ernst von Schuch äußerte er am 24. August 1907: »Ich will mich den Winter nicht mehr so viel mit Dirigiren anstrengen u. möchte feste an Elektra arbeiten, damit Sie auch mal wieder eine Freude haben.«41 Die nächste konkrete Wegmarke begegnet erst wieder am 13. September 1907. Unter diesem Datum notierte Strauss im Schreibkalender: »Elektra bis Seite 60 Buch gediehen«.42 Gemeint ist offenkundig das zur Komposition verwendete Exemplar des Schauspiel-Textbuchs, dessen »Seite 60« bis zur Mitte der fünften Szene (zweite Begegnung Elektra/Chrysothemis) reicht.43 Am 26. September berichtete Strauss seiner Frau, Elektra habe »mächtige Fortschritte gemacht«,44 und am Folgetag teilte er ihr mit, dass er »gerade an einem Hauptabschnitt angekommen« sei, »wo ich vorläufig nicht weiter arbeite«.45 Bei diesem »Hauptabschnitt« handelt es sich mit einiger Sicherheit um den Beginn von Szene sechs (Eintritt des Orest).

Während er die weitere Komposition für circa acht Monate unterbrach, begann Strauss am 7. Oktober 1907 die Partiturniederschrift A (siehe »Quellenbeschreibungen«).46 Mitte November absolvierte er eine Tournee durch die Niederlande mit Salome-Dirigaten.47 Aus Amsterdam schrieb er am 17. des Monats an Pauline, dass er die Gelegenheit habe, »an [Willem] Mengelbergs Schreibtisch Elektra [zu] instrumentiren«, womit er zwei Tage zuvor wieder begonnen habe.48 Für die Folgezeit belegen mehrere Datierungen in seinen Schreibkalendern die Fortschritte an der Partitur (siehe Abb. 1). Zwei Briefe von Strauss an Schuch, vom 8. Dezember 1907 und vom 21. Februar 1908, fügen sich in das Bild und nehmen bereits die Vollendung des Werkes und dessen Uraufführung in den Blick: »Ich bin fleißig an Elektra (50 Seiten Partitur [= bis Ziff. 74] sind schon geschrieben) u. ich hoffe bestimmt[,] bis heute über’s Jahr fertig zu sein […].«49 Und: »⅔ Klavierskizze u. die Hälfte der Partitur sind fertig u. es wäre wichtig[,] daß wir bald über die Besetzung sprechen […].«50 Als Strauss am 4. April 1908 bei Ziffer 41a (Anfangsteil der fünften Szene) anlangte, hatte er im Schnitt ziemlich genau eine Partiturseite pro Tag bewältigt. Die jeweils fertigen Seiten gingen in Tranchen an den Kopisten bzw. an den Verlag (siehe dazu den Abschnitt »Drucklegung«). Dabei ließ Strauss eine kurze, offenbar bereits im Stich befindliche Passage nachträglich korrigieren: Im nicht zweifelsfrei zu datierenden Brief S1908 bat er Fürstner darum, »in der Soloscène der Elektra zu Anfang die Stelle: [›]u. wir schlachten dir die Hunde, die dir die Füße leckten[‹] etc. folgendermassen in Klavierauszug u. Partitur abzuändern«; den neuen Notentext fügte er direkt bei (siehe »Quellenbeschreibungen«).51

DatierungWortlaut
07.12.1907»2. Scene Elektra in Partitur (Seite 44) vollendet.«52 [= bis Ziff. 64]
14.12.1907»Seite 58 Partitur Elektra vollendet.«53 [= bis T. 3 nach Ziff. 90]
25.12.1907»79. Seite Partitur Elektra vollendet«54 [= bis T. 2 nach Ziff. 128]
19.01.1908»7. Dezember Seite 44 [siehe oben] | 19. Januar Seite 128 der Partitur Elektra vollendet.«55 [= bis T. 2 nach Ziff. 219]
12.03.1908»Elektrapartitur Seite 160 fertig.«56 [= bis T. 4 nach Ziff. 269]
18.03.1908»Elektra Partitur Seite 176 vollendet.«57 [= bis T. 5 nach Ziff. 23a]
04.04.1908»Elektra Seite 182 fertig.«58 [= bis Ziff. 41a]
29.04.1908»Nachmittags an Elektrapartitur gearbeitet«59
Abb. 1: Strauss’ Schreibkalender-Notizen zur Arbeit an der Elektra-Partitur zwischen Dezember 1907 und April 1908

Am 22. Juni 1908 teilte Strauss Hofmannsthal mit, dass die Partitur »bis zum Eintritt des Orest« fertig sei: »Ich habe gestern begonnen, weiter zu componiren[,] u. bin[,] glaube ich[,] dafür jetzt in sehr guter Stimmung.«60 Diese Mitteilung deckt sich mit Strauss’ Nachricht vom selben Tag an Fürstner: »Ich schicke Ihnen heute den letzten Rest dessen, was von Elektra Composition u. Partitur fertig ist: […] Mit der weiteren [?] Composition habe ich gestern begonnen, hoffe[,] bis Ende September fertig zu werden.«61 Damit nahm Strauss die Kompositionsarbeit ab der Wiedererkennungsszene wieder auf, die er rund acht Monate hatte ruhen lassen. Im Lauf von drei Monaten erfolgte dann die Vollendung des Werkes über Skizze, Particell und Partitur.62

Den genaueren Hergang erhellen zunächst drei weitere Schreibkalender-Einträge. Der erste Eintrag ist gemäß seiner Position im Kalender auf den 12./13. Juli 1908 zu datieren; er lautet: »Scene zwischen Elektra u. Orest fertig. | Klavierskizze Elektra fertig bis zum Eintritt des Pflegers.«63 Mit »Klavierskizze« dürfte das Particell gemeint sein, das als Kompositionsschicht den Abschluss der Skizzenphase und die Grundlage für die Partiturausschrift gleichermaßen darstellt.64 Demnach hatte Strauss um diese Zeit die Wiedererkennungsszene von Elektra und Orest fertig skizziert und sie zu einem großen Teil (bis Ziffer 181a) auch schon in Particellform ausgeführt. Die beiden anderen Schreibkalender-Einträge sind dem 14. und 17. Juli zuzuordnen: »Fortsetzung der Elektrapartitur von Seite 218 ab« und »Seite 228 der Elektrapartitur fertig«.65 In diesem Zeitraum instrumentierte Strauss folglich den Abschnitt von Ziffer 109a (Ende der fünften Szene) bis Ziffer 130a (Anfangsteil des Dialogs Elektra/Orest in Szene sechs). Die gesamte Wiedererkennungsszene lag spätestens am 10. August orchestriert vor, denn an diesem Tag meldete Strauss an Hofmannsthal, er sei jetzt »beim Eintritt des A[e]gisth! In der Partitur ist die Orestscène bereits fertig […]«.66 Was die Vollendung des Werkes im Entwurf betrifft, ist wiederum die Korrespondenz mit dem Verlag aufschlussreich. In einem auf den 18. August datierten Brief schrieb Strauss an Fürstner: »Die Composition ist gestern glücklich fertig geworden u. ich hoffe, Ihnen die fertige Partitur circa am 15. September abliefern zu können.«67 »Composition« bedeutet hier wohl: Skizze, die Strauss demnach am 17. August abschloss.68 Es folgten das Particell um den 11. September (Strauss an Schuch: »Elektra ist fertig u. der Schluß saftig geworden!«)69 und – gemäß autographer Abschlussdatierung – die Partitur am 22. September (Strauss an Johannes Oertel: »Hurrah! Soeben fertig. Anbei der Schluß der Partitur.«).70

Strauss war begierig auf den ersten Höreindruck seiner Elektra-Partitur. Im Vorfeld der Dresdner Premiere besprach er mit Ernst von Schuch die stets wichtige Frage der adäquaten Sängerbesetzung, etwa bezüglich der Titelrolle, die »auf jeden Fall von der allerhochdramatischsten Sängerin gegeben werden« müsse, »über die Sie verfügen«.71 Doch mindestens ebenso sehr interessierte ihn, wie das Orchester mit den Anforderungen seiner Komposition zurechtkam. Obwohl Schuch am 4. Januar 1909 von erheblichen Schwierigkeiten, speziell für die Holzbläser, berichtete,72 war Strauss zuversichtlich: »Ihre famosen Kammermusiker werden die Nüße schon knacken. Davor ist mir nicht bang!«73 Jedenfalls sei er »wahnsinnig gespannt, das Elektraorchester […] zum ersten Mal zu hören«.74 Als er dann zu den letzten Vorbereitungen in Dresden weilte, kam es vorübergehend zum Konflikt mit Schuch, wie Strauss 1942 rückblickend berichtete:

»Da ich damals vor 35 Jahren auch noch für germanische schwärmte, nörgelte ich in den Proben törichter Weise an Schuch[s] wohlklingende[m] (nicht trönendem) Blech herum, was ihn ärgerte. | Ich wollte nämlich, zum ersten Mal meine Partitur hörend, die ganze Thematik der Orchesteroper genau hören […]. Schuch[,] als Freund der armen ›deklamierenden‹ Sänger[,] hatte bereits in den ersten Proben das Orchester so weit abgedämpft, daß es für meine Bedürfnisse allzu blaß klang, wobei man aber immerhin die Sänger wenigstens hörte. Dies ewige Hervorheben thematischer Mittelstimmen hatte den braven Schuch so gereizt, daß er endlich in der Generalprobe so loslegte, daß ich bittend bekennen mußte: ›heute war das Orchester doch etwas zu stark‹! ›Na sehen Sie‹, triumphierte Schuch[,] u. am Premièrenabend war Alles tadellos!«75

Damit bestätigte Strauss, was er am 6. Februar 1909, knapp zwei Wochen nach der Uraufführung am 25. Januar, an Schuch geschrieben hatte, nämlich dass die Elektra-Premiere »eines der schönsten u. reinsten künstlerischen Erlebnisse meines Lebens, wenn nicht das Allerschönste« gewesen sei.76 Die eigene Dirigiererfahrung steigerte seine Hochachtung vor Schuch sogar noch. Am 26. Oktober 1909 teilte er ihm mit, dass er »jetzt Elektra zweimal selbst dirigiert« habe; »es ist ein Saustück für den Dirigenten. An der Arbeit, die ich selbst hatte, habe ich Ihre Leistung vom vorigen Januar noch doppelt bewundern gelernt.«77

Drucklegung

Verlagsprozess unter Strauss’ Aufsicht

Wie konstant Strauss die Drucklegung des Elektra-Materials begleitete und überwachte, bezeugt eindrücklich seine bislang unpublizierte Korrespondenz mit dem Fürstner-Verlag im Jahr 1908.78 Bevor er den Partiturdruck Ende Dezember für gelungen befand79 und der Leipziger Notenstecherei Röder kurz vor dem Jahreswechsel »ein herzliches Bravo«80 ausrichten ließ, kommentierte und dirigierte Strauss die Verlagsproduktion in zwar meist verbindlichem, jedoch stets forderndem Ton. Nach dem definitiven Vertragsschluss mit Fürstner am 22. April 190881 erhielt er Anfang Mai zwei Probeseiten des Partiturdrucks, die »an sich gut« seien;

»ich bitte nur zu bedenken, daß dieselben nur 34–36 Systeme enthalten u. daß viele Seiten der Partitur 40[-]zeilig sind. Ob’s am Schluß, wenn Chor hinter der Scene dazu kommt[,] nicht noch umfangreicher wird, kann ich heute noch nicht entscheiden. Empfehle darum, lieber das Format noch etwas größer zu nehmen, damit Druck u. Schrift schließlich nicht doch wieder kleiner werden müssen, als auf diesen 2 Probeseiten; die das Minimum darstellen müssen.«82

Mitte Juli erkundigte sich Strauss nach den »ersten Korrekturbogen«,83 die er in der Folge erhalten haben muss, denn Ende Juli monierte er das Zwischenergebnis: »Die Elektrapartitur ist auch wieder recht eng zum Teil gedruckt. Bitte Röder zu avisiren, daß er nicht so Papier sparen lassen soll. Daß man doch von Röder nie eine ordentlich lang gestochene Partitur bekommt!! Alles Leipziger ›Arme-Leute-Druck‹!«84 Am 20. September 1908 erschien im Berliner Lokal-Anzeiger ein Artikel von Alfred Holzbock, dem Strauss in Garmisch von seiner Korrektur an den bereits gestochenen Teilen der Elektra-Partitur berichtet hatte.85 Die Herstellung des Erstdrucks dauerte bis Anfang Dezember.86 Am 22. November hatte Strauss grünes Licht gegeben für die Partitur, »die nunmehr nach Eintragung der Metronome fertig gestellt werden kann«.87 Dabei gingen seine Anweisungen bis hin zur Art, wie die Elektra-Partitur gebunden werden sollte: »Empfehle[,] dieselbe aber […] steif zu brochiren! Nicht wie Salome nur dünn geheftet.«88

Doch nicht nur um die Modalitäten der Partiturherstellung war Strauss besorgt, sondern auch um die Produktion des Klavierauszugs und der Orchesterstimmen. Den Klavierauszug erstellte – wie schon bei Guntram, Feuersnot und Salome und dann bei späteren Strauss-Opern – der Kapellmeister Otto Singer (1863–1931). Über dessen Arrangierarbeit wollte Strauss auf dem Laufenden bleiben. Am 11. August 1908 schrieb er an Fürstner: »Singers Klavierauszug möchte ich schon einmal zur Ansicht haben, bevor er im Druck fertig gestellt wird.«89 Elf Tage später bat er erneut um den Singer’schen Klavierauszug, den er »zur Revision haben [müsse,] bevor er verschickt wird; es sind kleine Textänderungen zu berücksichtigen.«90 Im September teilte Strauss Fürstner mit, dass er zwar den von Joseph de Marliave ins Französische übersetzten Salome-Klavierauszug nicht zu sehen brauche, »aber wohl die weiteren Folgen von Singers Elektraauszug«.91 Nochmals zwei Monate später erinnerte er daran: »Elektraklavierauszugschluß habe ich noch nicht erhalten!«92

Was genau Strauss an Singers Elektra-Auszug kontrolliert und korrigiert hat, ist unklar; die erhaltenen Hinweise darauf sind vage. Am 22. August erkundigte sich der Fürstner-Verlag bei Strauss, »ob in dem auf einliegender Seite von Herrn Singer bezeichneten Takte der betr. Accord c-fis-a oder c-fis-gis heissen soll. Ihrer Original-Partitur nach müsste der obere Ton a lauten.«93 Strauss’ Antwort darauf ist zwar überliefert – auf demselben Dokument notierte er an der betreffenden Stelle: »a ist richtig!« –, doch um welche Stelle es sich handelt, ist fraglich, denn die genannte »einliegend[e] Seite« ist bislang nicht greifbar.94 Der zweite Hinweis ist ein Strauss-Schreiben an Fürstner von November 1908, das die Mitwirkung des Komponisten am Klavierarrangement nur pauschal belegt: »Anbei der Klavierauszug; der von Singer noch genau corrigirt werden muß.«95 Dieser mutmaßlich von Strauss mit Korrekturen versehene Klavierauszug ist nicht erhalten.

Spätestens am 20. Juli 1908 erkundigte sich Strauss beim Verlag, ob »die Orchesterstimmen Elektra schon ausgeschrieben, resp. gestochen« würden:

»Bitte jedenfalls nochmals zu erinnern resp. nachzusehen, daß die Tuben in den Stimmen eine volle Oktave tiefer geschrieben werden müssen als in meiner Partitur, daß 3 verschiedene Violinstimmen (I. II. III.), 3 verschiedene Bratschenstimmen (I. II. III.) [und] 2 verschiedene Cellostimmen (I. II.) ausgeschrieben werden.«96

Dieser Passus zeigt, wie konkret Strauss’ Vorstellung hinsichtlich der Stimmenproduktion war. Am 21. des Monats stellte er klar: »2. kleine Flöte = 3. große Flöte«,97 ehe er Ende November weitere Anweisungen folgen ließ:

»So weit meine Erinnerung reicht, müssen vier (4) verschiedene Schlagzeugstimmen ausgegeben werden. Vielleicht kann Herr Taubmann oder ein Copist die Sache ausrechnen, welche Instrumente in einer Stimme vereinigt werden können. Bitte hiezu besonders den Schluß: Elektras Tanz zu vergleichen! | In beiliegender Schlagwerkstimme fehlt zum B. schon die Rute!«98

Als schließlich der anvisierte Premierentermin immer näher rückte, fragte Strauss am 23. Dezember 1908 bei Fürstner an, ob denn »die Orchesterstimmen Elektra schon an die verschiedenen Theater abgegangen« seien.99 Am 26. und 29. Dezember hakte er zweimal wortgleich nach: »Sind die Orchesterstimmen Elektra fertig?«100

Herstellung unter Zeitdruck

Strauss’ beharrliches, manchmal allzu drängendes Auftreten gegenüber dem Verlag hatte seinen Grund, denn die herstellungspraktischen Aspekte waren für ihn eng mit der Überlegung verbunden, auf welche Weise den Theatern und Ausführenden das (auch nur vorläufig) fertige Material am schnellsten zur Verfügung gestellt werden konnte. Der Zeitplan war eng, der Zeitdruck groß. Johannes Oertel, langjähriger Mitarbeiter des Fürstner-Verlags und in seiner Funktion als Prokurist regelmäßiger Korrespondenzpartner von Strauss, berichtete hierzu:

»Die Herstellung einer Strauß-Oper, bei der auch stets die große Orchesterpartitur gestochen wurde, und die gewissenhafte Vorbereitung des umfangreichen Aufführungsmaterials erforderten, bei sorgfältigster Korrektur, immer sehr viel Zeit. Der Termin für die Uraufführung mußte unbedingt eingehalten werden, da ja schon im voraus eine große Anzahl Opernbühnen das neue Werk immer erwarb, mit der Berechtigung, es unverzüglich nach der Premiere ebenfalls erstmalig in Szene gehen zu lassen. Um die Lieferungstermine einzuhalten, erinnere ich mich, daß z. B. bei der Elektra die Firma Röder in ihrer Fabrik Plakate anbringen ließ ›Elektra-Arbeiten gehen den anderen Arbeiten vor‹.«101

Wie dringlich diese Arbeiten aus Sicht des Komponisten waren, zeigt beispielsweise Strauss’ Schreiben an den Verlag vom 22. Juni 1908:

»München u. Hamburg möchten unter den gleichen Lieferungsbedingungen Elektramaterial haben wie Dresden, um mit den fertigen ersten 2 Dritteln zum Studium schon im September zu beginnen. Habe dies zugesagt unter der Bedingung[,] das Werk nach Dresden herauszubringen u. bezüglich des weiteren an Sie verwiesen. Es werden sich wohl noch mehr Theater hiefür melden: vorläufig als I. Dresden[,] dann Wien, München, Hamburg mit gleichzeitiger Teilmateriallieferung der 3 Hauptpartien: Elektra, Chysostemis [sic], Klÿtämnestra eventuell in Correcturbogen, sobald dieselben fertig [sind]. | Auch von der Partitur muß, was fertig, den betreffenden Kapellmeistern als Correcturabzug womöglich noch während der Sommerferien zum Studium geliefert werden.«102

Strauss schrieb diesen Brief zu einem Zeitpunkt, als er das Werk noch nicht vollendet, sondern nach achtmonatiger Unterbrechung erst die Arbeit an den letzten beiden Szenen wieder aufgenommen hatte. Die Herstellung des Materials erfolgte demgemäß genauso in Tranchen wie die Komposition. Am 2. Juli wiederholte Strauss Teile des Juni-Schreibens und erinnerte in diesem Zusammenhang an den ambitionierten Produktionsplan:

»Es werden sich in Kürze die verschiedensten Theater: München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt an Sie wenden, die alle Elektra unmittelbar nach Dresden herausbringen wollen. Ich würde Ihnen vorschlagen, mit all diesen Bühnen sofort den Vertrag zu machen und ihnen die Material-Lieferungen in der Weise zuzusagen, wie Sie für Dresden projektiert haben. Das heisst, die bis jetzt fertigen zwei Drittel des Klavierauszuges […] allen diesen Theatern zugehen zu lassen, wenn sie fertig sind, mit der Mitteilung, dass das letzte Drittel des Klavierauszuges spätestens Ende November kommt, Partitur und Orchesterstimmen […] spätestens am 31. Dezember verschickt werden. Dann kann das Werk überall im Januar fertig studiert werden und Ende Januar überall herauskommen.«103

Nachdem Strauss den Verlag in der Folgezeit wiederholt zur Eile gedrängt hatte,104 begann Ende November 1908 die heiße Phase: »Bitte schleunigst Klavierauszüge, Partien u. Partituren Elektra nach München, Hamburg, Wien zu expediren. Man wartet überall mit Schmerzen darauf.«105 Vor allem mit Blick auf die geplante Uraufführung in Dresden wurde Strauss ungeduldig. Ernst von Schuch, der Mitte November Korrrekturabzüge erhalten hatte,106 sollte endlich die fertige Partitur und das Stimmenmaterial bekommen, um mit dem Orchester probieren können. Am 7. Dezember schrieb Strauss aus Dresden an Fürstner, dass Schuch die erste Orchesterprobe auf den 21. Dezember angesetzt habe; daher »bitte ich, Alles dran zu setzen, daß bis dahin Streicher, Holz- [und] Blechbläserstimmen hier sind. […] Auch die Partitur drängt. Bitte dieselbe sofort nach Fertigstellung, am besten direkt von Röder nach Dresden, Wien, Hamburg, München, Frankfurt zu senden.«107 Einen Tag später riss Strauss der Geduldsfaden:

»Es ist schrecklich, wie lange bei Röder die Fertigstellung der Elektrapartitur dauert: ich habe den Rest der Partitur doch schon Mitte November corrigirt, von da bis zur Herstellung eines oder der zehn ersten Exemplare kann [es] doch keine Arbeit sein. Ich bitte Sie, die fertigen Partituren direkt von Röder an die Theater zu versenden; sonst gehen viele Tage verloren! Schuch muß die Orchesterstimmen bis spätestens 21.ten haben, sonst fällt eventuell unser ganzes Programm in’s Wasser! –«108

Am 4. Januar 1909 meldete Schuch an Strauss, dass er Elektra mit dem Orchester bis dato »an 6 Tagen« habe proben können, »d. h. zwei Mal Streicher, zweimal Holzbläser u. zweimal Blech mit Schlagzeug« (allerdings hätten ihn die Vorbereitungen zur Neuinszenierung der Feuersnot am 3. Januar »in den Electraproben sehr gestört«).109 Unter den handschriftlichen Eintragungen der Musiker in die Dresdner Erstdruck-Stimmen E‑St finden sich auch Daten von Probenterminen vor der Elektra-Premiere; als frühesten nennt die Heckelphon-Stimme den 22. Dezember 1908.110 Demnach waren die Stimmen doch noch beizeiten in Dresden eingetroffen.

Arbeitsabläufe

Wie genau der Herstellungsprozess bei Elektra verlief, lässt sich gegenwärtig nur in Ansätzen rekonstruieren. Durch seine saubere (wenngleich nicht fehlerfreie) Partiturniederschrift hatte Strauss zwar eine sehr gute Ausgangslage geschaffen, doch stand das Autograph naturgemäß nur am Anfang der Produktion, die mit der Anfertigung einer Abschrift als Stichvorlage begann. Johannes Oertel erinnerte sich:

»Als das Fotokopieverfahren noch nicht entwickelt war, mußten in früheren Jahrzehnten, z. B. bei Salome und Elektra, von einem erstklassigen Notenschreiber die Partituren zunächst abgeschrieben werden, da das wertvolle Original natürlich für die Herstellung nicht benutzt werden durfte.«111

Entgegen Oertels Angabe dürfte das Elektra-Autograph A sehr wohl zur Materialproduktion verwendet worden sein, wenn auch wahrscheinlich nicht zum Stich der Partitur (siehe »Quellenbewertung« sowie hier im Folgenden). Davon abgesehen ist über die Erstellung von Stichvorlagen bei Strauss-Werken bislang wenig Konkretes bekannt. Fakt ist, dass die Elektra-Abschrift AB* von zwei verschiedenen Kopisten stammt: Seite 1–48 vom Berliner Redakteur Hans Ferdinand Schaub (1880–1965) und Seite 49–325 von Herrn Rabbeis, der auch an der Materialherstellung von anderen Strauss-Bühnenwerken beteiligt war.112 Letzterer Name findet sich im bereits genannten Strauss-Brief an Fürstner vom 22. Juni 1908, der an zwei Stellen die Verzahnung der weiteren Arbeitsabläufe andeutet: »Ich schicke Ihnen heute den letzten Rest dessen, was von Elektra Composition u. Partitur fertig ist: für Rabbeis u. dann Singer!« Und:

»Ich schicke Ihnen hier von der Originalpartitur noch, was mir Singer gestern als fertig arrangirt sandte[:] Seite 41–104, falls Sie dasselbe benötigen zum Ausschreiben der Orchesterstimmen! Bitte aber den Copisten besondere Reinlichkeit in der Behandlung meines Originales zu empfehlen!«113

Gemäß der ersten Zitatstelle gingen die zuletzt fertiggestellten Seiten des Partiturautographs über den Verlag zuerst an den Kopisten Rabbeis, damit dieser die zur Herstellung des Partiturdrucks notwendige Stichvorlage anfertigen konnte. Anschließend wurden die Seiten an Otto Singer weitergereicht, der einerseits den Klavierauszug besorgte, andererseits eine reduzierte Elektra-Fassung zu erstellen hatte (siehe dazu den Abschnitt »Reduzierte Fassung«). Die zweite Zitatstelle belegt den Rücklauf vom Arrangeur an den Komponisten sowie den erneuten Versand an Fürstner: Nachdem Singer die betreffenden Seiten der Originalpartitur an Strauss zurückgeschickt hatte, stellte dieser jenen früheren Abschnitt des Autographs wiederum dem Verlag zur Ausschrift der Orchesterstimmen zur Verfügung. Die genauen Umstände der Stimmenproduktion liegen bislang im Dunkeln. Sollte die Herstellung von E‑St so verlaufen sein wie später bei Ariadne auf Naxos, hätte für die Ausschrift der Streicher ebenfalls der Partiturkopist Rabbeis verantwortlich gezeichnet.114 Sicher scheint nur, dass Strauss auf sein Verlangen hin Streicherstimmen vom Verlag zur Ansicht vorgelegt bekam.115

Nähere Hinweise darauf, welche Wege die Anfangsteile der Partituren A und AB* im Vorfeld des Kontrakts mit Fürstner gegangen sind, gibt bisher unveröffentlichte oder nur in Auszügen publizierte Korrespondenz zwischen Richard Strauss und Otto Singer.116 Am 4. Februar 1908 berichtete Singer vom Beginn seiner Arbeit am Klavierauszug, wies aber darauf hin, dass »in dem mir übergebenen Packet[,] weder beim Original noch der Copie, der Bogen mit den Seiten 19–22 enthalten« sei: »Ich besitze also nur S. 1–18 u[nd] 23–24.«117 Im selben Brief fragte er: »Bekomme ich bald wieder Manuscript? Bitte schicken Sie mir stets Ihr Original mit, schon wegen der Controlle. Der Abschreiber copirt hie und da Versehen Ihrer Partitur.« Strauss antwortete darauf am 16. Februar: »Daß einige Seiten der von mir mitgebrachten Partituren fehlen, weiß ich, die weiteren erhalten Sie durch Herrn Fr. [d. i.: Hans Ferdinand] Schaub, Redakteur der Deutschen Musikerzeitung in Berlin«.118 Knapp zwei Monate später, am 4. April, teilte Singer Strauss mit, dass er »in Copie und Original die Seiten 1–40« besitze: »Diese 40 Seiten habe ich fertig arrangiert und in der Copie für die kleinere Besetzung eingezogen. Was mir an Versehen bei Ihnen und an Fehlern in der Copie aufgefallen[,] hab ich verbessert.«119 Zum einen ging es um die Erarbeitung des Klavierauszugs, zum anderen um die Einrichtung der reduzierten Fassung, die Singer mit Bleistift direkt in die Abschrift eintrug. Im Anschluss muss Singer die Seiten beider Partiturdokumente an Strauss gesandt haben, denn dieser bestätigte am 11. April deren Erhalt.120

Lovis Corinths Titelbild

Die Hintergründe zu dem von Lovis Corinth geschaffenen Titelblatt sind in den Quellen vergleichsweise gut dokumentiert. In der Rückschau berichtete Ursula Fürstner – die Frau des Verlegers Otto Fürstner –, ihr Mann sei »stets darauf bedacht« gewesen, »daß die Titelblätter der Strauss’schen Werke von künstlerischem Werte seien«.121 Bei Elektra allerdings war dies wohl nicht von Anfang an der Fall: Während der Wortlaut des Titels offenbar keine größeren Schwierigkeiten bereitete,122 war die Gestaltung des Titelblattes zunächst fraglich. Am 27. Juli 1908 teilte Strauss dem Verlag mit, der »Elektratitel« sei »gar nicht schön«: »Ich empfehle, den Titel entweder von einem erstklassigen Zeichner: wie Fritz Erler anfertigen zu lassen oder nur einfachen Schrifttitel zu nehmen!«123 Wie dieser erste Elektra-Titel aussah, ist ebenso unklar wie die Gestaltung der »3 Entwürfe«, die Strauss am 25. August alle als »gleich schlecht« verwarf: »Ich empfehle nochmals einfachen Schrifttitel ohne Bild, wenn Sie das Titelblatt nicht gleich durch einen ersten Künstler wie Fritz Erler (München) | Klimt (Wien) | Lovis Korinth (Berlin) anfertigen lassen wollen.«124 Weder Fürstners Antwort darauf noch die weiteren Vorschläge vonseiten Röders sind bislang bekannt. Fest steht aber, dass Strauss auch sie in keiner Weise überzeugend fand:

»Von den beiden Röderschen Schrifttiteln ist einer so talentlos wie der andere. Bitte fragen Sie mich gar nicht mehr nach meiner Meinung. Bevor die Musikverleger nicht erst in ihrem Geschmack so weit sind wie die Bücherverleger des Inselverlag[s], Diederichs etc.[,] kann ich Ihnen keine Auskunft geben, welcher von 2 Titel[n] der am wenigsten scheußliche ist. Also nach Belieben!«125

In der Folge beauftragte der Fürstner-Verlag den Maler Lovis Corinth mit der Gestaltung des Titelblattes. Dieser hatte zwei einschlägige Berliner Inszenierungen von Max Reinhardt mit ausgestattet: die Salome von Oscar Wilde im Neuen Theater126 und Hofmannsthals Elektra-Schauspiel im Kleinen Theater.127 Ein konkreter schriftlicher Auftrag von Fürstner an Corinth ist zwar nicht belegt, doch schrieb Corinth am 1. Oktober 1908 an seine Frau Charlotte: »Und früh morgens war dann der Mann von der Elektra [hier] und hat [mit] mir fest abgemacht für … M. Er hätte noch nie solchen Preis gezahlt – das Original bekomme ich aber zurück.«128 Am 23. November wandte sich Corinth schließlich direkt an Strauss:

»Ich habe mir erlaubt [–] durch die Firma A. Fürstner, die mir das Titelblatt zu Ihrer Electra in Auftrag gab –[,] Ihnen eine Originallithographie zu übersenden. Ich habe die Ermordung Agamemnon’s gewählt, die das Urmotiv zu der Tragödie ist. Nach meiner Meinung war es besser[,] als irgend ein fratzenschneidendes Weib zu bringen, [das] nur durch den Titel als Electra gekennzeichnet werden könnte. Ich würde mich freuen, wenn diese Auffassung Ihrer Meinung nicht ganz entgegen wäre.«129

Strauss war begeistert. Ein Antwortschreiben an Corinth ist zwar nicht überliefert, doch nachdem Strauss die Lithographie über Fürstner erhalten hatte, teilte er dem Verlag am 25. November bündig mit: »Corinths Titel ist famos!«130

Reduzierte Fassung

Neben der Elektra-Originalfassung ließ Strauss eine zweite, von Otto Singer erstellte Version für reduzierte Besetzung veröffentlichen. Eine undatierte Strauss’sche Notiz mit technischen Anweisungen zur Erstellung dieser Reduktionsfassung trägt folgenden Vermerk von Singer: »Bezieht sich auf die kleinere Partitur der Oper Electra, die ich nach der grossen (original) Partitur für diejenigen Theater einrichten musste[,] die nicht über eine so grosse Orchesterbesetzung verfügen[,] wie der Componist verlangt[.]«131 Gedruckt erschien seinerzeit nur der Stimmensatz, nicht aber die Partitur.132 Da die reduzierte Fassung zwar von Strauss autorisiert war, jedoch nicht von ihm selbst ausgeführt wurde, bleibt sie für die vorliegende Edition unberücksichtigt.133

Außer der Anfertigung des Klavierauszugs bestand Singers Aufgabe darin, das groß besetzte Originalwerk durch sogenanntes Einziehen, d. h. durch geschicktes Vereinigen bzw. Umverteilen von Stimmen auf eine kleinere Besetzung zu bringen. Strauss gab dazu in der ersten Jahreshälfte 1908 verschiedentlich Hinweise. Am 24. Februar teilte er Singer mit: »Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß ich die Btuben um eine Nona höher u. die Ftuben um eine Oktave und Quinte höher notiere, als sie klingen [es folgen die Noten]. In den Orchesterstimmen müssen Sie [sic] allerdings umgeschrieben werden, beide Oktave tiefer!«134 Fünf Tage später verfügte Strauss: »Bassethorn reiner Clarinettenklang: alle Soli’s daher in Clarinetten einziehen, bei Tutti können Sie sich mit Hörnern u. Fagotten, oder Bratschen u. Cellis als Aushilfe (nur um zu füllen) behelfen.«135 Am 3. April erkundigte er sich nach dem Zwischenstand,136 worauf Singer am Folgetag antwortete: »Das Einziehen geht manchmal recht gut, manchmal weniger gut von Statten und verursacht des Oefteren Kopfschmerzen.«137 Dass Singers Arbeiten nicht trivial waren, belegt indirekt ein Strauss-Schreiben vom 15. Mai an Fürstner, worin der Komponist seinem Arrangeur in der Honorarfrage zur Seite sprang: »Das Einziehen der Elektrastimmen ist sehr viel mühsamer, als das für Salome. Die höhere Forderung Singers dafür ist schon berechtigt.«138

Die fortschreitende Orchestrierung des Originals machte die Aufgabe des Einziehens nicht einfacher. Bezüglich des Klarinettenregisters schrieb Strauss am 11. April an Singer:

»Je weiter ich instrumentire, desto mehr sehe ich, daß bei Ihrer Hinziehungsarbeit [sic] Sie mit bloß 2 Clarinetten u. Baßcl. nicht auskommen werden. Ich bitte Sie also, die verkleinerte Ausgabe einzurichten auf Es Clarinette also [sic] Baßclarinette (eine Stimme), 2 B Clarinetten, 1 [Bassett-]Horn. Ich werde dann die Es (also Baß) Clarinettenstimme so austheilen [sic] lassen, daß bei allen Stellen, wo sie beide zu blasen haben, beide Stimmen untereinander geschrieben werden. Ist nur ein Spieler vorhanden, kann der Kapellmeister aussuchen, wenn 2, können einfach 2 solche Stimmen verschickt werden. Sie brauchen also in diese Es- (Baßclarinettenstimme) nur Stellen der 3. 4. Clarinetten einziehen, wo dafür Platz ist […]«139

Zum Zeitpunkt seiner Äußerung hatte Strauss bereits mehr als die Hälfte des Werkes orchestriert.140 Während die Genese der originalen Elektra also schon relativ weit fortgeschritten war, stand Singers Einziehung noch eher am Anfang.141 In dieser Phase disponierte Strauss die Klarinettenbesetzung der reduzierten Fassung neu.

Doch bei dieser Form der Neudisposition blieb es nicht. Der gedruckte reduzierte Stimmensatz umfasst keine Bassetthorn-Stimme, und Es- und Bassklarinette sind – anders, als von Strauss am 11. April gefordert – gerade nicht in einer Stimme vereinigt. Sehr nahe an der Reduktionsfassung ist dagegen die oben erwähnte Strauss-Notiz (siehe Abb. 2) mit dem Singer’schen Vermerk auf der Rückseite. Die Notiz trägt, wie gesagt, kein Datum, ist aber womöglich auf Ende Mai 1908 zu datieren. Am 24. Mai verabredete sich Strauss mit Singer auf ein Treffen am 30. des Monats in München, da er ihn »gern über Elektra sprechen« wollte.142 Gesetzt, das Münchner Gespräch hat wie geplant stattgefunden,143 ist es durchaus möglich, dass bei dieser Gelegenheit jene nochmalige Neudisposition des Klarinettenregisters getroffen wurde, die die undatierte Notiz belegt. Am 22. Juni bestätigte Strauss gegenüber dem Verlag: »Singer macht also die Vereinfachung der Elektrapartitur; habe Alles mit ihm vereinbart. Vorläufig bitte die Orchesterstimmen genau nach dem Original herzustellen! | Die zweite (vereinfach[t]e) Ausgabe kann dann im Frühjahr in Angriff genommen werden.«144

3 Flöten bleibenIII. Flöte einziehen
2 Hob[.] [bleiben]Heckelphon einziehen
engl. H. [bleibt](Fagott oder engl. Horn)
Es Clar. [bleibt](wechselt mit I A Clar.)
2 B Clar. [bleiben](Bassethörner einziehen in | Baßcl.[,] Hörner u. Fagotte)
Baßcl. [bleibt]A Clar. einziehen
2 Fagotte [bleiben]III. Fagott einziehen
Contrafag. [bleibt]
4 Hörner [bleiben]4 [Horn-]Tuben einziehen Pos.
3 Trp. [bleiben]Baßtromp. (Pos.)
3 Pos. [bleiben]Contrabaßpos. einziehen
Tuba [bleibt]
[…]
Abb. 2: D‑Mbs, Ana 330.II.4, Bl. 2r

Das Ergebnis von Singers Arbeit ist eine eigene Schicht von Bleistifteintragungen in der mit Tinte geschriebenen Stichvorlage AB* (siehe »Quellenbeschreibungen«). Bisher ging die Strauss-Forschung bei dieser Quelle lediglich von einer »minuziöse[n], an vielen Stellen korrigierte[n] Abschrift«145 mit »gelegentlich zusätzliche[n] Noteneintragungen«146 aus. Das Verfahren, die reduzierte Fassung als Bleistiftschicht in die Stichvorlage einzutragen, geht offenbar auf Singer zurück. Am 4. Februar 1908 schrieb er an Strauss, er habe sich nach dem Klavierarrangement der ersten Partiturseiten »an die Einziehungsarbeit in der von Ihnen gemeinten Weise gemacht, mit dem Resultat[,] dass es so nicht geht:«

»Man kann nicht gleichzeitig die Stimmen abschreiben und das Fehlende einziehen, sondern muss erst auf jeder Seite fein säuberlich und systematisch mit Bleistift das Nötige in die betreffenden Stimmen einzeichnen. Dann giebt es beim Abschreiben eine glatte und keinem Ver- und Uebersehen unterworfene Arbeit. Sollten Sie nicht vorziehen, dieses Einzeichnen selbst zu besorgen[,] so will ich es, wenn Sie [es] wünschen. Zum Abschreiben der Stimmen brauchen Sie mich dann natürlich nicht mehr; ich könnte mich dazu auch nicht verpflichten[,] da es zu viel meiner Zeit grade in diesem Jahr absorbieren würde. –«147

Strauss stimmte Singer zu, »daß Sie die copirte Partitur nur einteilen u. bezeichnen, damit ein Copist, der dann die Stimmen ausschreibt, nicht fehlen kann.«148 Dabei zielten die Einziehungen dezidiert darauf ab, die reduzierte Fassung den Originalstimmen als Option in Kleinstich beizufügen:

»Wenn der Stecher resp. der Copist die kleinen Noten so anbringt[,] dass sie sich gut abheben von den grossen[,] dann brauchen Sie keine doppelten Stimmen drucken zu lassen, da ich es bis jetzt mit einer einzigen Ausnahme so eingerichtet habe[,] dass nur dort kleine Noten stehen[,] wo die betreffende Stimme sonst Pausen hätte. Die Ausnahme ist die Solostelle des Bassethorns, 7 Takte vor der 2ten Scene [= T. 5 nach Ziff. 34], die ich der Bassclarinette gegeben und deren ausgehaltenes tiefes e (d) einem freien Horn übergeben [habe].«149

Zu einer solchen Lösung, mit integrierter Reduktion in die Originalfassung, ist es beim Stimmenerstdruck E‑St (Verlagsnummer: A. 5651 F.) nur bei den Streicherstimmen gekommen. Auf der jeweils ersten Notenseite tragen diese den gedruckten Vermerk: »Die von anderen Instrumenten des Orchesters in diese Stimme eingezogenen, klein gestochenen Noten sind nur bei kleinerer Orchesterbesetzung mitzuspielen, bleiben aber weg, wenn das Werk in der Originalfassung zur Aufführung gelangt.«150 Die übrigen Stimmen der reduzierten Fassung wurden dagegen größtenteils neu geschrieben (Verlagsnummer: A. 5652 F.); Ausnahmen sind die aus der Originalbesetzung übernommenen Stimmen von Pauke und Harfen.151

Insgesamt realisierte der Verlag also wenigstens zum Teil, was Singer auf Blatt 1r der Stichvorlage AB* als Generalanweisung vermerkt hatte: »Die hier mit Blei eingetragenen Noten hat nur der Copist in die Stimmen als kleine Noten zu copieren; der Stecher der Partitur hat sie nicht zu berücksichtigen!« Zum einen unterstreicht diese Notiz das ursprüngliche Vorhaben einer kombinierten Stimmenausgabe, in welcher sämtliche Originalstimmen um die Reduktionsoption ergänzt werden sollten. Zum anderen verdeutlicht der Vermerk einen bestimmten Aspekt des Produktionshergangs: Der Hinweis, dass der Stecher der Partitur die Bleistifteintragungen nicht zu berücksichtigen habe, bestätigt zumindest für den Werkanfang, dass AB* als Stichvorlage der Originalfassung erst verwendet wurde, nachdem das Einziehen für die reduzierte Fassung abgeschlossen war.152 Welche Implikationen dieses Verfahren im Einzelnen hatte und ob es für die in Tranchen erfolgte Partiturherstellung auch später noch gültig war, ist bis auf Weiteres ungeklärt.


Adrian Kech

Zur frühen Rezeption

Nach Salome: Erwartungen im Vorfeld der Uraufführung

Nicht erst seitdem öffentlich bekannt geworden war, dass Strauss der Salome eine Elektra nachfolgen lassen wollte, wurde die ebenso erfolg- wie folgenreiche Vorgängerin zur beständigen Folie der Erwartungshaltung. Denn schon Strauss selbst hatte die Nähe der beiden Werke früh ins Gespräch gebracht und in dem bereits eingangs zitierten, berühmten Brief an Hofmannsthal problematisiert – nicht ohne sich sogleich selbst zu historisieren. Teil der öffentlichen Aufmerksamkeit, die den Kompositionsprozess von Anfang an begleitet hatte,153 war indes eine durchaus kontroverse Bewertung der Salome, die manchem Kritiker unverändert und unerreicht modern erschien,154 anderen jedoch als »Veraltung, die vor dem Allerneuesten verblaßt«, und als Gegenstand von Abnutzungserscheinungen galt.155 (Nur selten wurden die beiden früheren Vorgänger, Guntram und Feuersnot, vergleichend herangezogen – allenfalls, um den »Riesenweg«156 von den Bühnenanfängen bis zur Elektra zu betonen oder die gewandelte Bedeutung des Komponisten in den anderthalb Jahrzehnten seit dem musikdramatischen Erstling herauszustellen.157)

Zahlreiche Dokumente aus der Planungsphase der Uraufführung legen Zeugnis der frühen und großen Erwartungen ab. So erteilte Strauss bereits ein knappes Jahr vor der für Anfang 1909 anvisierten Premiere, die schließlich am 25. Januar in Dresden stattfand, den Bemühungen seines Kollegen Felix Mottl um eine Münchner Premiere eine Absage – denn bereits im Herbst 1907 war Ernst von Schuch in Dresden die Premiere zugesagt worden,158 und auch Folgeaufführungen in Berlin und Wien waren »schon lange darauf ›vorgemerkt‹.«159 So überrascht es auch nicht, dass sich zum Jahreswechsel 1908/1909 die Vorberichterstattung in der internationalen Presse160 verdichtete und bei allen bisweilen polemischen Untertönen161 ihre Gespanntheit nicht verbergen konnte. Strauss selbst hatte dieser Neugier Vorschub geleistet, Interviews gegeben162 und für die rechtzeitige Verschickung von Rezensionsexemplaren des Klavierauszugs gesorgt.163 Das unmittelbare Vorfeld der Dresdner Aufführungen war dann allerdings von bemerkenswerter Geheimhaltung geprägt: So erteilte Strauss dem befreundeten Komponisten Hans Sommer im Hinblick auf einen Besuch der Generalprobe ebenso eine Absage wie Willy Levin, immerhin der Widmungsträger der Partitur: »Generalprobe Freitag Abend für Niemand, leider ohne Ausnahme[,] zugänglich. Geht nicht zu machen. Consequenzen zu verhängnißvoll wegen der ausgeschlossenen Presse[.]«164

Strauss selbst nahm großen Anteil an den Vorbereitungen: Noch vor Abschluss der Partitur bestand – nach ersten Erwähnungen im Sommer 1907 und der Zusage der Dresdner Premiere im Spätherbst – seit Dezember desselben Jahres ununterbrochener Kontakt zu Ernst von Schuch, in dem Fragen von Besetzung und Disposition geklärt wurden.165 Komponist und Dirigent diskutierten einerseits die Eignung von Sängern, andererseits den Klang des Orchesters, wobei Schuch mit Blick auf die Anforderungen der Partitur nicht zögerte, neue Instrumente anschaffen zu lassen,166 während Strauss die Schwierigkeit der Einzelstimmen, die ihm Schuch nach ersten Proben attestierte, mit einem Augenzwinkern bedachte: »Also Holzbläser Elektra sind wieder so schwer? Zum Teufel! Und ich bemühe mich so sehr, leichter u. einfacher zu schreiben.«167 Auch die Gestaltung der Bühne hatte der Komponist im Blick: So versuchte er im November 1908, Hugo von Hofmannsthal in die Vorbereitungen einzubinden, und bat ihn, während der szenischen Proben in Dresden selbst »nach dem Rechten [zu] sehen«, weil »[d]ie Regieverhältnisse […] dort nicht die allerersten« seien.168 Obgleich sich der Autor »in gar keinem Sinne […] etwa als Mitautor« einspannen lassen wollte und sich »in keiner Weise als solcher aufzuspielen [gedachte]«,169 stimmte er einer solchen Anteilnahme zu, traf dann allerdings erst am Tag vor der Premiere in Dresden ein.170

Die Uraufführung im Spiegel der Kritik und in der Sicht der Ausführenden

Was die Antizipation nahegelegt hatte, erfüllte die Premiere hinsichtlich des internationalen Echos, zumal sie zum medialen Großereignis stilisiert wurde: Den Rahmen bildete eine ganze Richard-Strauss-Woche, in der neben der Novität als Höhepunkt auch Feuersnot, Salome sowie die Symphonia domestica (die letzten beiden unter Leitung des Komponisten) geboten wurden.171 Nicht zuletzt durch einen begleitenden Vortrag von Oscar Bie »über Strauß’ Entwicklung vom Sinfoniker zum Musikdramatiker«172 schien die Historizität des Ereignisses bereits eingeplant. Entsprechend habe, wie die Kritik bemerkte, der Intendant der Dresdner Oper »den Büfettsaal des Hoftheaters zu einem Telegraphensaal umwandeln lassen, und hier, wo die aus Frankreich, England, Oesterreich, Italien und Amerika […] herbeigereisten Kritiker zusammengekommen waren, erkennt man am deutlichsten das internationale Interesse, das man dieser Aufführung entgegenbrachte und das sich auch im Zuschauerraum widerspiegelte: ein Extrakt des Premierenpublikums aller Hauptstädte.«173

Wie angesichts der sehr geteilten Einschätzungen der Salome in der Rückschau kaum anders zu erwarten, fiel das öffentliche Echo auf die Uraufführung der Elektra durchaus uneinheitlich aus. Bemerkenswert viele Kritiker betonten, dass die zu erwartende heftige Wirkung im Grunde ausgeblieben sei: Angelo Neumann erlebte »eine große Enttäuschung. Das Werk wirkte langwierig und monoton; der Beifall war gedämpft, wenn er überhaupt ertönte.«174 Andere Kritiker beobachteten – auch wenn »die Wirkung dieses Werkes eine bedeutend geringere« gewesen sei als die der Salome, weil etwa »die Ueberraschung des absolut Neuen«175 gefehlt habe – immerhin, dass die Ausführenden »lauter gerufen und stürmischer gefeiert wurde[n] als Strauß selbst.«176 Vor dem Hintergrund des spätestens seit der USA-Reise 1904 beständig geäußerten Topos einer Zuwendung zum Kommerziellen sind wohl Bemerkungen zu verstehen, die die Elektra als Versuch werten, »dem Sherlock Holmes-Geschmack der großen Menge sich anzubequemen«177 und dabei »das Rein-Artistische« der komplexen Partitur »mit sicherm Instinkt für die Masse [ge]arbeitet«178 sahen. Demgegenüber wurde – auch noch in Besprechungen der Folgeaufführungen – unweigerlich der im Vergleich zur Salome noch einmal angewachsene Klangkörper bemerkt, nicht selten in Verbindung mit dem Vorwurf einer »Kultur des Technischen«:179

»Das Geheimnis der Straußschen Kunst, Aufsehen zu erregen, besteht nicht allein in dem betäubenden Lärm des verdoppelten Orchesters und den harmonischen Geißelhieben nebst regelmäßig nachfolgenden Banalitäten, sondern nicht minder in der Selbstbewußtheit, die den glücklichen Inhaber einer ungeheuerlich raffinierten Technik auf dem nun einmal als wahr erkannten Wege folgerichtig weiterschreiten läßt. Das Ziel dieser bewundernswerten Selbstbewußtheit heißt: Verblüffung. Ihre Mittel: musikalische Gelehrsamkeit und Tüftelei bis auf die I-Punkte, bis auf fauchende Katzen und pfeifende Beilschläge, musikalisch gesagt: knatternde Chromatik und tausendfachen Taktwechsel.«180

Nicht alle Besprechungen zeigten sich in dieser Weise vom Einsatz der Mittel abgestoßen. In einer umfassenden Würdigung, die den persönlichen, wenngleich hintersinnigen Dank des Komponisten dafür fand, dass der Artikel »so wenig über Musik« enthalte,181 polemisierte Hermann Bahr zunächst gegen die traditionelle Skepsis des deutschen Publikums, »dem es ja stets unheimlich ist, wenn einer seine Kunst kann«, um dann ausführlich seine eigenen »persönliche[n] Stimmungen« als packende »Dusche der Nerven« zu schildern.182 Wilhelm Klatte bewunderte, dass Strauss »bei diesem Aufgebot an Instrumenten durchaus der Versuchung widerstanden hat, den Orchestersatz zu überladen, wie er auf weite Strecken mit den geringsten Mitteln haushält und vielfach seinem schönen, saftigen Streichersatz nur bescheidene Lichter aufsetzt durch Einfügung etwelcher Bläsernüanzen.«183 Weiter ins Positive gewendet, ergab sich für einige Rezensenten eine neue Form stilistischer Geschlossenheit: Paul Bekker erkannte »eine weit strengere, größere Art der Linienführung, einen unvergleichlich tieferen Ernst in dem Erfassen der ganzen Aufgabe«;184 sein Münchner Kollege empfand beim Klang des Orchesters nicht »die unaufhörlich nervenaufpeitschende Wirkung wie sonst so oft bei Strauß. Er erscheint viel ausgeglichener, zu einheitlicheren Eindrücken zusammengefaßt, weniger in Effekte und Lichter zerstreut als in der Salome185 Hofmannsthals Text scheint in der Aufführung selbst wenig Aufsehen erregt zu haben: »Es gab über ein Dutzend Hervorrufe. Mindestens ein zwölftel Dutzend hätte jedoch dem Dichter der Elektra Hugo von Hofmannsthal gebührt, der mit seiner jungen Gattin der Vorstellung beiwohnte und an den niemand der Rufer zu denken schien.«186 Gelegentlich wurde die Einschätzung des Dramas differenziert, dessen Kunstcharakter für einen Rezensenten »trotz aller Kraßheiten« »außer Zweifel« stand, das allerdings »durch die Vertonung in seinem Grundcharakter zerstör[t]« werde.187

Auch in der internationalen Musikpresse rief die Premiere weitreichendes Echo hervor: Zahlreiche überregionale Zeitungen in den USA, darunter der Chicago Daily Tribune, die Los Angeles Times oder der San Francisco Chronicle, berichteten über die Premiere, in der New York Times erschienen mehrere, zum Teil äußerst skeptische Besprechungen.188 Bisweilen schien der außerdeutsche Blick größere Bögen zu spannen, wenngleich auch hier der materialorientierte Eindruck der »bigness«189 begegnet: In bemerkenswerter Weise verschränkte Paul Corder einerseits romantische Topoi der Unsagbarkeit mit dem Vokabular technischer Beschreibung, wenn er in seiner von Notenbeispielen gestützten und mit analytischem Anspruch formulierten Besprechung bemerkte: »many of his [Strauss’] effects are so indescribable that words seem lacking to express the colours which he conjours up with his mammoth orchestra.« Andererseits grenzte er sie gegen Parallelerscheinungen im europäischen Ausland ab und brachte so andere Antagonisten als seine deutschen Kollegen ins Spiel: »It is with some relief that we fail to discover in Elektra any trace of those methods usually associated with the French impressionists – methods which consist chiefly of melodic phrases constructed on the tonal scale and harmonic progressions founded on the same basis.«190

Strauss selbst zeigte sich mit allen musikalischen Parametern der Aufführung hochzufrieden, wie unter anderem sein emphatischer Dank an Ernst von Schuch zeigt,191 der erst knapp zwei Wochen nach der Premiere und somit wohl nicht mehr unter dem unmittelbaren Eindruck der »herrliche[n] Dresdner Aufführung«192 seinen Weg fand. Hofmannsthals Reaktionen zeichnen sich durch Zwischentöne aus: Wenn er das gemeinsame Werk für »wunderschön, noch viel schöner als Salomé«193 hielt oder für »wirklich in gewisser Weise wundervoll«194 befand, so prägt auch das Lob ein leiser Vorbehalt. Bisweilen verschärften sich die Spitzen gegen den Komponisten, bis hin zur berühmten Kritik der Musik als »eine[r] – entbehrliche[n] – Symphonie«, die »wie sauce über den Braten« des Elektra-Schauspiels geschüttet sei.195

Elektra national und international: Frühe Folgeaufführungen

Schon früh waren neben der Dresdner Uraufführung Orte und Termine für erste Folgeproduktionen nachgefragt und festgelegt worden: Im Frühjahr 1908 berichtete Hugo von Hofmannsthal – offenbar noch in Unkenntnis der Absprachen zwischen Strauss und Dresden – seinem Vater, dass André Messager, der Direktor der Pariser Oper, sich bereits »die erste ausländische Aufführung der Elektra (gleich nach Dresden oder Berlin) ausbedungen« habe.196 Die erste Vorstellung im nicht-deutschsprachigen Ausland fand dann allerdings im April 1909 an der Mailänder Scala in italienischer Sprache statt, während Elektra in Paris erst 1932 gegeben wurde. Im Abstand einiger Wochen folgten weitere Inszenierungen im deutschsprachigen Raum, an denen Strauss und – in deutlich geringerem Umfang – auch Hofmannsthal erneut maßgeblichen Anteil nahmen, was Fragen der Besetzung, der Probenarbeit, aber auch der finanziellen Komponente einschloss und insbesondere Strauss zum Agenten in eigener Sache machte. Hier orientierte man sich einerseits an den Rahmenbedingungen von Salome,197 andererseits an den Erfahrungen aus Dresden, wobei stets auch lokale Gegebenheiten einkalkuliert wurden. Die Wiener Premiere schien Hofmannsthal mit Blick auf Einstudierung und Publikumsgeschmack schon Monate im Voraus größere Sorgen zu bereiten, sodass er darum bat, diese erst anzusetzen, wenn das Stück andernorts »eine ganze Reihe von Erfolgen« erzielt habe.198

Strauss intervenierte bisweilen persönlich bei Sängern seiner Wunschbesetzung und trat mit ihnen gar in Honorarverhandlungen.199 Zudem achtete er auf die Einhaltung ausreichender Probenzeiten, indem er Aufführungen auch noch kurzfristig verschieben ließ – wie etwa in Berlin.200 Erstaunlich bleibt, wie viele der in kurzer Folge stattfindenden Erstaufführungen im deutschsprachigen Raum Strauss durch Anwesenheit und Eingriffe in die Probenarbeit begleitete. So versah er nicht nur die Berliner Aufführung (15. Februar), die er ursprünglich offenbar selbst leiten wollte,201 und die Wiener Premiere (24. März) mit besonderer Sorgfalt, wobei er in kontinuierlichem Austausch mit den Dirigenten vor Ort stand, vor allem aber mit den Sängern ihre Partien erarbeitete.202 Er wohnte auch Orchesterproben etwa im Vorfeld der Hamburger Premiere (22. Februar) bei203 oder bot Nachproben auch noch nach den ersten Vorstellungen an.204 Gelegentlich erwies sich Strauss als Pragmatiker, indem er bereits »im Voraus«205 Anpassungen des Notentextes erlaubte: Gegenüber Felix Mottl, der die Münchner Erstaufführung leiten sollte, äußerte der Komponist die »dringende Bitte […], die Rolle der Elektra, die eine Tragödin ersten Ranges erfordert, wenn nur irgend möglich, in erster Besetzung Frl. Fassbender zu übertragen. […] Ich gebe Dir jede Vollmacht, Frl. Fassbender an der Rolle zu punktiren, was dir nötig erscheint[,] u. genehmige sogar ab u. zu einen kleinen Strich, falls einige gar zu langatmige u. mit Autogeschwindigkeit den Berg hinaufrasend[e] Steigerungen ihr unerschwinglich erscheinen sollten.«206 Erst mehr als ein halbes Jahr nach der Dresdner Premiere legte Strauss seine von der Presse bereits konstatierte »merkwürdig[e] Zurückhaltung«207 ab und dirigierte das Stück im Oktober 1909 in Berlin erstmalig selbst. Dort hörte – allerdings erst weitere Monate später – auch Hofmannsthal das Werk zum ersten Mal unter Leitung des Komponisten in der Erwartung, »es soll[e] eine ganz andere Oper sein, wenn er sie dirigiert.«208

Gelegentlich erwiesen sich Aufführungen als stilbildend für nachfolgende Produktionen: So erreichten das Bühnenbild und die Kostümentwürfe Alfred Rollers für die Wiener Hofoper überregionale Bedeutung durch ihre Dokumentation in der Zeitschrift Der Merker,209 die ihrerseits – gemeinsam mit dem Regiebuch von Wilhelm von Wymetal – als Vorlage für die ungarische Erstaufführung in Budapest am 11. März 1910 diente.210 Die Einrichtung einer Muster-Elektra hatte bereits Strauss selbst anlässlich der Münchner Inszenierung in Erwägung gezogen. Diese aus seiner Sicht missglückte szenische Realisierung habe ihn »auf den Gedanken kommen [lassen], daß wir an die Theater eine fertige Mise en scène verschicken«, wobei er die Berliner Produktion unter der Regie von Georg Droescher offenbar als vorbildlich ansah.211 In Dresden, dem Ort der Uraufführung, drängte der Komponist auf eine Neuauflage der Strauss-Woche im Sommer 1909 »als so eine Art Festspiel«, verband diesen Wunsch jedoch mit einer Beschwerde über die seltenen Wiederholungen der Elektra und wies darauf hin, dass das Werk »sogar in München […] fast jede Woche vor stets total ausverkauftem Haus« gespielt werde.212

In der Folge zeigte Strauss sich um den längerfristigen Erfolg seiner Oper besorgt und versuchte offenbar an mehreren Theatern, eine Mindestanzahl von Aufführungen für ein ganzes Jahrzehnt vertraglich festzulegen: Hofmannsthal erwähnt, dass der Berliner Intendant Hülsen-Haeseler fünf jährliche Vorstellungen der Elektra zugesagt habe;213 für die Dresdner Oper sicherte Direktor Seebach gar zu, »auf die Dauer von 10 Jahren […] Salome, Elektra und Ihr neuestes Werk […] in der Saison 5 mal«214 zu spielen. Derweil verfolgte Hofmannsthal zum einen die Arbeiten an Übersetzungen seines Textes für internationale Folgeaufführungen,215 zum anderen die Vergabe der Rechte und deren Konditionen.216

Dem späten Strauss,217 der bekanntlich – mit Hilfe seines selbstgewählten Biographen Willi Schuh – die eigene Historisierung betrieb und darin eine Periodik festzuschreiben versuchte, galt Elektra rückblickend als »nicht wiederholte[r]« und im Grunde uneinholbarer Höhepunkt, der zu seiner Zeit nicht nur Kollegen, sondern bisweilen auch ihn selbst überfordert habe:

»Tatsache ist, daß z. B. ein Gustav Mahler gegenüber der Traumvision der Klythemnestra völlig versagte[,] u. ich selbst leugne nicht, dass mein eigenes Ohr harmonische Ballungen dieser Art, wenn ich das betreffende Werk längere Zeit nicht mehr gehört habe, nicht mehr gleichzeitig auffassen kann.«218

Die hier erwähnte Szene nannte Strauss wiederholt seine »harmonisch kühnste«, die »bis an die äußersten Grenzen der Harmonik, psychischer Polyphonie […], u. Aufnahmefähigkeit heutiger [!] Ohren gegangen« sei bzw. den Endpunkt »des mit einem menschlichen Ohr Erfaßbaren« überhaupt erreicht habe. In den Werken neuerer Komponisten der 1940er-Jahre sah er diese Auffassung bestätigt, denn diese seien »reumütig zu tonaler Passacaglia-, Variationenarbeit« zurückgekehrt und verwendeten auch wieder »den Dreiklang nicht mehr ausschließlich als Schlußakkord.« Noch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Erscheinen zeigte er sich dementsprechend überzeugt, dass erst »[e]ine spätere Zukunft« zeigen könne, ob man mit Elektra »schon an den Grenzen der Musik angelangt« sei.


Sebastian Bolz


Der Dank der Herausgeber gilt allen im Kritischen Bericht und auf der Online-Plattform genannten Archiven und Bibliotheken und ihren Mitarbeiter*innen für die Bereitstellung des für die Edition herangezogenen Quellenmaterials. Des Weiteren danken wir für die Unterstützung der Arbeit am vorliegenden Band der Familie Strauss sowie Paul Dwyer, Bernd Edelmann, Karin Martensen, Jürgen May, Margit L. McCorkle, Martina Mengele, Barbara Plank, Markus Poschner, Gregor Raquet, Igor Retschitsky, Riccardo Rocca, Dominik Šedivý, Agnes Thiel, Michael Bastian Weiß und schließlich den Musiker*innen des Landestheaters Linz und der Staatsoper Hamburg.


München, Dezember 2020

Adrian Kech, Sebastian Bolz

 *

Im Zuge der redaktionellen Einrichtung des Bandes entstand dieser Text unter Nutzung von Vorarbeiten des Herausgebers Alexander Erhard.

 1

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 11.03.1906, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d03932; vgl. dazu Richard Strauss/Hugo von Hofmannsthal: Briefwechsel, hrsg. von Willi Schuh, München und Mainz [6]1990, S. 17 f., hier S. 17.

 2

Vgl. Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss, 07.03.1906, in: Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 17; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20005.

 3

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 15–17. Zum Hintergrund vgl. Bryan Gilliam: Richard Strauss’s »Elektra«, Oxford 1991 (= Studies in Musical Genesis and Structure), S. 49 f.; Susanne Rode-Breymann: Guntram – Feuersnot – Salome – Elektra, in: Richard-Strauss-Handbuch, hrsg. von Walter Werbeck, Stuttgart u. a. 2014, S. 148–182, hier S. 171.

 4

[Blaues Heft 2:] Erlebnisse[.] Anekdotisches. Aufführungen der Opern, S. 19, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32512; vgl. dazu Richard Strauss: Späte Aufzeichnungen, hrsg. von Marion Beyer u. a., Mainz u. a. 2016 (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft 21), S. 55–81 (Text B2.2), hier S. 61.

 5

Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss, 27.04.1906, zit. nach: Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 18–20, hier S. 19; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20008.

 6

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 11.03.1906 (wie Anm. 1).

 7

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 17–25.

 8

Vgl. Strauss’ Schreiben an Fürstner vom 28. Juni 1906: »Wie dächten Sie über eine komische Spieloper: Tartüff nach Molière? Ich sah das Stück gestern in München, da stieg mir der Gedanke auf!« (Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 146a], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20021). Eine Woche später fügte Strauss hinzu: »Tartüffe in [Ludwig] Fulda’s Bearbeitung. Werde aber doch wohl jetzt an Elektra herangehen.« (Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 05.07.1906, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 148a], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d11164). Vgl. dazu Strauss’ Handexemplar von: Molières Meisterwerke. In deutscher Übertragung von Ludwig Fulda, Bd. 1, Stuttgart und Berlin 41905, mit der Tartuffe-Adaption im Seitenbereich 29–98. Der Band befindet sich im Richard-Strauss-Archiv Garmisch (D‑GPrsa). Für Fuldas Tartüff hielt Strauss erste Ideen zur kompositorischen Umsetzung fest, und zwar in Form einiger Streichungen und weiterer, vor allem die Texteinrichtung betreffender Annotate.

 9

Blaues Heft 2 (wie Anm. 4), S. 18; vgl. dazu Strauss: Späte Aufzeichnungen (wie Anm. 4), S. 60.

 10

Vgl. Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 52–54.

 11

Vgl. ebd., S. 18; Michael Walter: Elektra – germanisches Fortissimo und ästhetische Konstruktion, in: Richard Strauss. Der griechische Germane, hrsg. von Ulrich Tadday, München 2005 (= Musik-Konzepte, N. F. 129/130), S. 51–67, hier S. 53–55. Vgl. ferner Nancy Ruth Adams: »Elektra« as Opera and Drama, Diss. Univ. of Pennsylvania 1989, insbes. S. 171–229 (Kapitel »From Play to Libretto«).

 12

Dieses Exemplar der fünften Auflage (1904) von Hofmannsthals gedrucktem Schauspieltext befindet sich im Garmischer Richard-Strauss-Archiv: D‑GPrsa, TrV_223_q00549 (= RSQV-ID q00549). Die Kritische Hofmannsthal-Ausgabe führt es unter der Sigle 1 h1 (Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke VII, Dramen 5, hrsg. von Klaus E. Bohnenkamp und Mathias Mayer, Frankfurt am Main 1997, S. 321 i. V. m. S. 347–356). Vgl. die Besprechung des Dokuments bei Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 115–137, und bei Reinhold Schlötterer: Dramaturgie des Sprechtheaters und Dramaturgie des Musiktheaters bei Elektra von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, in: Richard Strauss und das Musiktheater. Bericht über die Internationale Fachkonferenz Bochum, 14. bis 17. November 2001, hrsg. von Julia Liebscher, Berlin 2005 (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft 19), S. 25–43.

 13

Vgl. hierzu die Textsynopse auf der Online-Plattform: richard-strauss-ausgabe.de/t10442.

 14

Carl Dahlhaus: Die Tragödie als Oper. Elektra von Hofmannsthal und Strauss, in: ders., Gesammelte Schriften in 10 Bänden, [Bd. 8:] 20. Jahrhundert. Historik – Ästhetik – Theorie – Oper – Arnold Schönberg, hrsg. von Hermann Danuser, Laaber 2005, S. 611–616, hier S. 613.

 15

Vgl. Schlötterer: Dramaturgie (wie Anm. 12), S. 43.

 16

Vgl. Anm. 50 (Richard Strauss an Ernst von Schuch, 21.02.1908).

 17

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 20.02.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 10, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04118; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 35.

 18

Vgl. Franz Trenner: Richard Strauss. Chronik zu Leben und Werk, hrsg. von Florian Trenner, Wien 2003, S. 298: »Hofmannsthal Elektra vorgespielt«. Trenner stützt sich dabei wohl auf das Schreiben von Strauss an seine Frau vom 26. Februar 1908: »Heute Früh war Hoffmannsthal [sic] hier, ich habe ihm Elektra vorgespielt […].« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 255], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32687). Bereits am 11. Dezember 1906 hatte Strauss »grössere Theile aus der Elektra vorgespielt und gesungen«, wie Hofmannsthal seinem Vater am selben Tag berichtete (zit. nach: Hofmannsthal: Dramen 5 [wie Anm. 12], S. 426; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20032).

 19

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 22.06.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 13, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20098; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 36 f.

 20

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 38 f., i. V. m. Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 322, Dokument 3 H3.

 21

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 42 f., i. V. m. Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 321 f., Dokument 2 H2.

 22

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 44 f., i. V. m. Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 322, Dokument 6 H6.

 23

Vgl. Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 18. Die gemeinsam erwogene Streichung der Aegisth-Szene hatte Strauss bereits am 22. Dezember 1907 abgelehnt (vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel [wie Anm. 1], S. 30–33, hier S. 32 f.).

 24

Die Szenennummerierung richtet sich hier wie auch im Folgenden nach der Einteilung von Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 75–106.

 25

Das betreffende Dokument, zwei vorder- und rückseitig beschriebene Blätter im Hochformat, befindet sich im Österreichischen Theatermuseum in Wien: A‑Wtm, VM 323 BaM (= RSQV-ID q00560). Die Niederschrift umfasst den Textbereich von Elektras »Was willst du, fremder Mensch?« bis zu Aegisths »Was tanzest du? Gib Obacht.« Eines der beiden Blätter zeigt überdies autographe Notizen zur Disposition der Partiturausschrift gegen Ende der vorausgehenden Szene Elektra/Chrysothemis. Vgl. die Analyse des Dokuments sowie dessen Abbildung als Faksimile bei Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 137–163 (Analyse) und S. 140–147 (Faksimile).

 26

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 06.07.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 14, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04149; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 41–43, hier S. 41.

 27

Vgl. Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 137 (»There is surely a missing textual source that contained the remainder of the drama: from Aegisthus’ murder [›Hört mich niemand?‹] to the end of the work.«) bzw. S. 211 (»Perhaps Strauss wrote out the text to scene 7 by hand and glossed it much like his handwritten copy of the text to the Recognition Scene and following.«).

 28

Vgl. ebd., S. 206–235 (Kapitel »The Final Scene: Genesis and Structure«); Adrian Kech: Musikalische Verwandlung in den Hofmannsthal-Opern von Richard Strauss, München 2015 (= Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 74), S. 235–245 (Kapitel »Elektras Tod oder: vom Scheitern und Gelingen einer Verwandlung«).

 29

Bryan Gilliam: Elektras Tanz und Auflösung, in: Compositionswissenschaft. Festschrift Reinhold und Roswitha Schlötterer zum 70. Geburtstag, hrsg. von Bernd Edelmann und Sabine Kurth, Augsburg 1999, S. 251–260, hier S. 255 f. Ein konkreter Hinweis auf ein solches Treffen ist etwa Strauss’ Brief an Hofmannsthal vom 22. Dezember 1907, in dem von »unsere[r] neuliche[n] Unterredung über Elektra« die Rede ist (D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 9, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20063; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel [wie Anm. 1], S. 30–33, hier S. 32). Siehe jedoch vor allem Anm. 17 und 18.

 30

Vgl. insbesondere Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 49–66 (Kapitel »Elektra Chronology«) und S. 236–241 (Appendix I: Elektra Chronicle).

 31

Der Dokumentenbestand des Richard-Strauss-Archivs Garmisch (D‑GPrsa) belegt den umfangreichen Schriftwechsel zwischen Richard Strauss und dem Fürstner-Verlag für den Zeitraum 1885–1949 (vgl. Claudia Heine und Adrian Kech: Letters, in: Richard Strauss in Context, hrsg. von Morten Kristiansen und Joseph E. Jones, Cambridge 2020, S. 293–301, insbes. S. 299). Im Schrifttum sind bislang nur einige wenige Strauss-Briefe an Fürstner erwähnt bzw. (auszugsweise) publiziert, etwa bei Dominik Rahmer: Strauss und seine Verleger, in: Strauss-Handbuch (wie Anm. 3), S. 54–64.

 32

Vgl. Trenner: Chronik (wie Anm. 18). Auf die einzelnen Einträge wird an Ort und Stelle verwiesen.

 33

Vgl. Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 21–25.

 34

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 13.06.1906, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 5, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20019; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 24 f., hier S. 25. Vgl. ferner zu dieser wie zur folgenden Anm. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 278.

 35

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 16.06.1906, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 6, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20020; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 25.

 36

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 28.06.1906 (wie Anm. 8).

 37

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 16.07.1906, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 151], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20023. Vgl. auch Strauss’ Postkarte vom selben Tag an Willy Levin: »Die beiden ersten Scenen der Elektra sind schon fertig.« (D‑Mbs, Ana 330.I. Levin, Willy, Nr. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d10273).

 38

Richard Strauss an Josephine Strauß, 07.08.1906, D‑Mbs, Ana 330.I. Strauss, Familie, Nr. 567, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d03974.

 39

Richard Strauss an Pauline Strauss, 03.06.1907, Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 240], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32651; vgl. dazu Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 291.

 40

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 21.06.1907, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 181], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d11198.

 41

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 24.08.1907, D‑Mbs, Ana 330.I. Schuch, Ernst von, Nr. 17, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20042; vgl. dazu Richard Strauss – Ernst von Schuch. Ein Briefwechsel, hrsg. von Gabriella Hanke Knaus, Berlin 1999 (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft 16), S. 111 f., hier S. 112.

 42

Schreib-Kalender 1907, S. 48, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32281; vgl. dazu Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 293, und Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 58, Anm. 34. Gilliam zitiert den Kalendereintrag im Wortlaut, schreibt das Zitierte aber einem Brief gleichen Datums von Strauss an seine Frau zu. Sofern dieser Brief tatsächlich existiert, war er im Richard-Strauss-Archiv bislang nicht aufzufinden.

 43

Vgl. D‑GPrsa, TrV_223_q00549 (= RSQV-ID q00549).

 44

Richard Strauss an Pauline Strauss, 26.09.1907, Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 244], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20047; vgl. dazu sowie zur folgenden Anm. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 293.

 45

Richard Strauss an Pauline Strauss, 27.09.1907, Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 245], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20048.

 46

Das Datum ist zugleich terminus post quem non für den Beginn des Particells (D‑GPrsa, TrV_223_q00548 [= RSQV-ID q00548]), auf das Strauss seine Partiturausschrift nachweislich stützte (vgl. Kech: Musikalische Verwandlung [wie Anm. 28], S. 246, Anm. 125).

 47

Vgl. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 295.

 48

Richard Strauss an Pauline Strauss, 17.11.1907, Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 251], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20058; vgl. dazu Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 295.

 49

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 08.12.1907, D‑Mbs, Ana 330.I. Schuch, Ernst von, Nr. 19, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04100; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 114 f., hier S. 114.

 50

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 21.02.1908, zit. nach: Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 116; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20069. Bis zu dem von Strauss gewünschten Treffen mit Schuch verstrich eine Woche. Am 26. Februar 1908 schrieb er an Pauline: »Freitag [= 28. Februar] kommt Schuch wegen Elektra.« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 255], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32687). Diese Ankündigung entspricht Strauss’ Brief von Sonntag, dem 1. März, an dem er seiner Frau mitteilte: »Nach dem Eindruck, den Schuch, Levin u. Rösch Freitag von meiner Elektra hatten (Vorspielen ziemlich anstrengend), scheint es doch, daß die Sache mir gelungen ist u. in gewisser Hinsicht sogar wieder einen Fortschritt gegen Salome bedeutet.« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 259], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32692). Vgl. dazu Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 299. Ein weiterer Brief an Pauline, von Strauss eigenhändig auf den 28. Februar datiert, dürfte zumindest teilweise einen Tag später, am 29. Februar, geschrieben sein, denn im hinteren Teil heißt es: »Gestern [sic] war Schuch da, ich spielte ihm, Levin u. Rösch die Elektra vor, waren alle sehr begeistert.« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 257], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32690).

 51

Vgl. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 304: »Korrekturen an Partie der ›Elektra‹«.

 52

Schreibkalender 1907 (wie Anm. 42), S. [60a].

 53

Ebd., S. [60b].

 54

Ebd., S. 63. Vgl. auch Strauss’ Postkarte an seine Mutter vom 8. Januar 1908: »[…] ich arbeite Tag u. Nacht: Elektra schreitet wacker voran, aber so ein Viertel Leben gibt man immer dran bei so einem Werk.« (D‑Mbs, Ana 330.I. Strauss, Familie, Nr. 616, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04106).

 55

Schreib-Kalender 1908, S. [14b], D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32282.

 56

Ebd., S. [22a].

 57

Ebd., S. [22b].

 58

Ebd., S. [24b].

 59

Ebd., S. 29. Der Eintrag korreliert mit Strauss’ Nachricht an Pauline vom 30. April aus Madrid, er habe am Tag zuvor in Bordeaux den ganzen Nachmittag »höchst friedlich an meiner Elektrapartitur gearbeitet« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 281], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20087). Am 11. Mai teilte er seiner Frau aus Bilbao mit, er sei trotz der Reisestrapazen »noch recht frisch, sitze jetzt sogar an meiner Partitur u. arbeite.« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 286], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32716). Zu beiden Daten vgl. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 302.

 60

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 22.06.1908 (wie Anm. 19); vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 36 f., hier S. 37.

 61

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.06.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 200], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31096.

 62

Zu den für Strauss’ Arbeitsweise typischen Kompositionsstadien bei Elektra vgl. Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 109–112 (Abschnitt »Stages of Composition in Elektra«), und Jürgen May: Der Kompositionsprozess, in: Strauss-Handbuch (wie Anm. 3), S. 114–129.

 63

Schreibkalender 1908 (wie Anm. 55), S. [40a]. Das zweizeilige Notat ist links durch eine geschweifte Klammer zusammengefasst.

 64

Vgl. May: Kompositionsprozess (wie Anm. 62), besonders S. 118–124.

 65

Schreibkalender 1908 (wie Anm. 55), jeweils S. [40a].

 66

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 10.08.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 15, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04152; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 45, und Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 305.

 67

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 18.08.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 208], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31105.

 68

Vgl. Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 60 bzw. S. 63 f.: Gilliam schätzte den Abschluss der Skizze auf circa 20. August, ohne dass er Strauss’ Schreiben an Fürstner zur Verfügung hatte. Als Grundlage seiner Schätzung diente ihm ein auf diesen Tag datierter Brief an Willy Levin, in dem Strauss mitteilt: »Die Composition der Elektra ist fertig« (zit. nach Musikantiquariat Hans Schneider: Richard Strauss: 1. Teil: Manuskripte und Briefe. Katalog Nr. 194, Tutzing 1975, S. 38, Nr. 41; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20110).

 69

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 11.09.1908, D‑Mbs, Ana 330.I. Schuch, Ernst von, Nr. 21 (olim Nr. 6), Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20112; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 117 f., hier S. 117. Vgl. auch Gilliam: »Elektra« (wie Anm. 3), S. 60 i. V. m. S. 64 und 240.

 70

Vgl. die Beschreibung von Quelle A i. V. m. Richard Strauss an Johannes Oertel, 22.09.1908, D‑Mbs, Ana 330.I. Oertel, Johannes, [Kopie] Nr. 4, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20116. Vgl. dazu Strauss’ Prognose vom 17. September 1908: »Partitur Elektra ist in 8 Tagen fertig!« (Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 17.09.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 218], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31115).

 71

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 11.09.1908 (wie Anm. 69).

 72

Vgl. Ernst von Schuch an Richard Strauss, 04.01.1909, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20162; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 125 f. (Edition), hier S. 125, und S. 127–133 (Faksimile).

 73

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 06.01.1909, D‑Dl, Mscr.Dresd.App.2839,17, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20167; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 134 f.

 74

Ebd.

 75

Blaues Heft 2 (wie Anm. 4), S. 22 f.; vgl. dazu Strauss: Späte Aufzeichnungen (wie Anm. 4), S. 62.

 76

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 06.02.1909, D‑GPrsi, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04202; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 136 f., hier S. 136.

 77

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 26.10.1909, zit. nach: Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 152; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20257.

 78

Für den Jahrgang 1908 sind zahlreiche Schreiben von Strauss an den Verlag erhalten, dagegen so gut wie keine vonseiten des Verlags an Strauss. Während der Elektra-Drucklegung starb der Verlagsgründer Adolph Fürstner am 6. Juni des Jahres. Die Geschäftsleitung übernahmen seine Frau Clara und sein Sohn Otto. Ab 1911 war Otto Fürstner zunächst Teilhaber seiner Mutter, nach ihrem Tod 1922 dann alleiniger Verlagsinhaber (vgl. Christoph Hust: Artikel »Fürstner«, in: MGG Online).

 79

Vgl. Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 23.12.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 227], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31124.

 80

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 30.12.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 228], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20158.

 81

Vgl. Strauss’ Vermerk im Schreibkalender 1908 (wie Anm. 55), S. 28: »Contrakt mit Fürstner wegen Elektra abgeschlossen. | 100000 Mark.« Zuvor hatte Strauss auch mit dem Schott-Verlag verhandelt; vgl. dazu seine Notiz vom 1. April im selben Schreibkalender, S. 25: »Mittags bei Dr Strecker«. Bereits am 19. März hatte er an Pauline geschrieben: »Gestern Verhandlungen mit Bock u. Fürstner begonnen, auf Bocks Wunsch. Jeder weiß, daß es unter 100.000 M. nicht zu haben [ist], keiner will aber das erste Angebot machen. Nun fange ich am 1. April in Mainz mit Schott an. Alle brennen Sie [sic] drauf u. keiner wagt den ersten Sprung!« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 269], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32703). Vgl. dazu die entsprechenden Einträge bei Trenner: Chronik (wie Anm. 18) zum 18. März (S. 299), zum 1. April (S. 300) und zum 22. April (S. 301).

 82

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 08.05.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 198], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31094.

 83

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 14.07.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 203], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31099.

 84

Richard Strauss an Clara Fürstner, 27.07.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 155] (irrtümlich einsortiert unter dem Datum 27. Juli 1906), Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d11171.

 85

Wörtlich heißt es in Holzbocks Bericht: »›Elektra‹, so erzählt Richard Strauß, ›ist fertig, ich bin gerade beim Korrigieren der Partitur, die bereits gestochen ist.‹« (Alfred Holzbock: Richard Strauß und seine »Elektra«, in: Berliner Lokal-Anzeiger, 20.09.1908, 2. Beiblatt, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42400). Das Interview mit Strauss fand gemäß Holzbock »im September« statt (ebd.). Gänzlich »fertig« war Elektra bis dato jedenfalls in der Skizze, womöglich auch schon im Particell. Dagegen konnten von der Partitur nur jene Teile »bereits gestochen« sein, deren autographe Ausschrift der Verlag schon erhalten hatte. Zumindest soweit es den Werkschluss betrifft, standen Produktion und Korrektur noch bevor, denn das Partiturautograph vollendete Strauss erst am 22. des Monats, zwei Tage nach Erscheinen des Holzbock-Artikels.

 86

Die mutmaßlich frühesten Erstdruck-Exemplare, vom Fürstner-Verlag mit den Nummern »1a« und »1b« versehen und beide auf den 5. Dezember 1908 datiert, gingen zur Sicherung des US-amerikanischen Copyrights an die Library of Congress in Washington, DC: US‑Wc, M1500.S89 E5.

 87

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.11.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 224], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31121.

 88

Ebd.

 89

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 11.08.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 207a], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31104.

 90

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.08.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 210], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31103.

 91

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, September 1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 214], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31111. Vgl. dazu Einleitung, in: Salome (= RSW I/3a), S. XXII.

 92

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 11.11.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 217], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31114.

 93

Musikverlag Adolph Fürstner an Richard Strauss, 22.08.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 209], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31106.

 94

Streng genommen ist noch nicht einmal klar, wozu diese Seite überhaupt gehört hat: Außer dem Klavierauszug besorgte Otto Singer auch eine von Strauss autorisierte reduzierte Elektra-Fassung (siehe dazu den Abschnitt »Reduzierte Fassung«). Obwohl aufgrund des Kontexts wahrscheinlich, ist es keineswegs gesichert, dass es im zitierten Fürstner-Brief um eine Stelle aus dem Klavierauszug geht.

 95

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, November 1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 219], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31116.

 96

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, spätestens 20.07.1908, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 205], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31101. Strauss’ Bitte, nochmals die korrekte Oktavtransposition der Horntuben zu kontrollieren, korrespondiert mit seinem an den »Copist[en]« gerichteten Hinweis, »die 4 Tuben durchgängig in den Stimmen eine Oktave tiefer (für Violinschlüssel) als von mir notirt u. im Baßschlüssel wie Hörner notirt zu schreiben« (Richard Strauss an [unbekannt], [1908], Faksimile, in: Schneider: Katalog Nr. 194 [wie Anm. 68], S. [43], Nr. 50, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d34753). Zur geschätzten Entstehungszeit des anscheinend undatierten Schreibens vgl. hier Anm. 139.

 97

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 21.07.1908, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 204], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31100.

 98

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 25.11.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 225], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31122. Vgl. dazu auch Strauss’ Direktive im Schreiben an Fürstner von November 1908 (wie Anm. 95): »Clarinettenstimmen bitte doch getrennt!«.

 99

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 23.12.1908 (wie Anm. 79).

 100

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 26.12.1908 und 29.12.1908, jeweils in Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 226 und Nr. 223], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31123 und d31120.

 101

Wilhelm Zentner/Johannes Oertel/Gustav Bock: Persönliche Erinnerungen deutscher Musikverleger an Richard Strauß, in: Musikhandel 1 (1949), H. 2, S. 34–36, hier S. 34.

 102

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.06.1908 (wie Anm. 61).

 103

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 02.07.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 202], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31098. Vgl. dazu auch Strauss’ Schreiben an Felix Mottl vom 23. September 1908: »⅔ des Klavierauszuges sind fertig u. bereits (z. B. nach Dresden, Wien, Frankfurt) verschickt, zum Beginn des Studiums der 3 Hauptpartien. | Der Rest des Klavierauszuges (der in 14 Tagen leicht studirt werden kann) folgt circa Mitte November. | Partitur u. Orchesterstimmen sind bestimmt im Dezember fertig.« (D‑Mbs, Ana 452.B. Strauss, Richard, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20118).

 104

Vgl. Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 14.07.1908 (wie Anm. 83) bzw. 18.08.1908 (wie Anm. 67).

 105

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 28.11.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 196], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31092.

 106

»Heute kamen Partitur Abzüge Electra, schlafen neben mir.« (Ernst von Schuch an Richard Strauss, 15.11.1908, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04558; vgl. dazu Strauss/Schuch: Briefwechsel [wie Anm. 41], S. 121 f., hier S. 121).

 107

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 07.12.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 220], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31117. Vgl. dazu den von Strauss verfassten Probenplan für Dresden (Kopie, Privatbesitz, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d36612).

 108

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 08.12.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 221], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31118.

 109

Ernst von Schuch an Richard Strauss, 04.01.1909 (wie Anm. 72). Zur genannten Feuersnot-Neuinszenierung vgl. Günter Lesnig: Die Aufführungen der Opern von Richard Strauss im 20. Jahrhundert. Daten, Inszenierungen, Besetzungen, Bd. 2, Tutzing 2010 (= Publikationen des Instituts für Österreichische Musikdokumentation 33.2), S. 24 i. V. m. S. 31.

 110

Vgl. Peter Damm: Beobachtungen eines Musikers bei der Durchsicht der Dresdner Strauss-Orchestermaterialien, in: Richard Strauss und die Sächsische Staatskapelle. Wissenschaftliche Referate der Tagung zu Ehren des 150. Geburtstages von Richard Strauss vom 9. bis 11. November 2014 in Dresden, hrsg. von Wolfgang Mende und Hans-Günter Ottenberg, Hildesheim u. a. 2019 (= Dresdner Beiträge zur Musikforschung 5), S. 275–311, insbes. S. 281 f.

 111

Zentner/Oertel/Bock: Persönliche Erinnerungen (wie Anm. 101), S. 34. Oertel ferner (ebd.): »Richard Strauß war für die Verleger der ideale Komponist, der fast nie etwas an seinen geschaffenen Werken geändert hat. Die mit peinlichster Sorgfalt, wie Filigranarbeit, geschriebenen Manuskripte konnten immer in der Urfassung vervielfältigt werden.«

 112

Wahrscheinlich handelt es sich um Richard Rabbeis, der zu jener Zeit als einziger dieses Nachnamens in Berliner Adressbüchern als »Musiker« bzw. ab 1906 als »Papierhdl.« [Papierhändler] firmiert; vgl. exemplarisch die Adressbücher von 1903 (https://digital.zlb.de/viewer/image/10089470_1903/1401/) und von 1909 (https://digital.zlb.de/viewer/image/10089470_1909/2131/). Die Verbindung zwischen Strauss’ Elektra und den Adressbüchern ist eine Liste von Arnold Schönberg mit diversen Kopisten (vgl. http://archive.schoenberg.at/resources/?r=3948), unter diesen auch »R. Rabbeis« mit einer Anschrift (»Berlin NO.55 Chodwieckystr. 25«), die den Adressbuchangaben von 1909 (»NO 55, Chodowieckistr. 27«) sehr nahekommt. Für das Eruieren der Zusammenhänge danke ich meinem Kollegen Sebastian Bolz.

 113

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.06.1908 (wie Anm. 61).

 114

Vgl. das Schreiben des Fürstner-Verlags an Strauss vom 26. März 1912: »Bei unserer letzten Unterredung hatten wir vereinbart, dass die Streichstimmen der Ariadne auf Naxos wie folgt ausgeschrieben werden sollten: [Auflistung der Stimmen]. Herr Rabbeis bittet nun[,] um Irrtümern vorzubeugen, über folgende Punkte um gefl. nähere Erklärung: [Zitat aus einem Rabbeis-Schreiben an Fürstner.] Um keine Verzögerung in der Stimmen-Ausschrift eintreten zu lassen, darf ich Sie vielleicht höflichst bitten, mir mit ein paar kurzen Worten Ihre Ansicht zu berichten.« (D‑GPrsa, [FÜRSTNER VERLAG AN R. STRAUSS, 1910–1912, o. Nr.], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31001).

 115

Vgl. dazu das Schreiben des Fürstner-Verlags an Strauss vom 26. Oktober 1910: »Es ist doch wohl nicht erforderlich, dass ich Ihnen noch weitere [Rosenkavalier-]Streichstimmen zur Ansicht vorlege, wie Sie dies seinerzeit bei den Elektra[-]Streichstimmen verlangten?« (D‑GPrsa, [FÜRSTNER VERLAG AN R. STRAUSS, 1910–1912, o. Nr.], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32497).

 116

Vgl. Auktionshaus Hartung & Karl: Wertvolle Bücher, Manuskripte, Autographen, Graphik. Auktion 54, 12.–15. Mai 1987 [Katalog], München 1987, S. 489.

 117

Otto Singer an Richard Strauss, 04.02.1908, Kopie, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d30421.

 118

Richard Strauss an Otto Singer, 16.02.1908, D‑LEu, Kurt-Taut-Sammlung, Kurt-Taut-Slg./5/Sei‑Stra/S/310, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20067.

 119

Otto Singer an Richard Strauss, 04.04.1908, Kopie, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d30419.

 120

»Partituren habe ich heute erhalten.« (Richard Strauss an Otto Singer, 11.04.1908, zit. nach: Hartung & Karl: Wertvolle Bücher [wie Anm. 116], S. 489, Nr. 3048; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20083).

 121

Ursula Fürstner: Richard Strauss und der Fürstner-Verlag, in: Mitteilungen der Internationalen Richard-Strauss-Gesellschaft 50 (1966), S. 9 f., hier S. 9.

 122

Lediglich die von Strauss aufgebrachte Opusnummer 57 wurde zuletzt in 58 korrigiert. Vgl. seine Schreiben an Fürstner vom 18. August (wie Anm. 67) bzw. vom 22. August 1908 (wie Anm. 90).

 123

Richard Strauss an Clara Fürstner, 27.07.1908 (wie Anm. 84).

 124

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 25.08.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 209], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31106.

 125

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 02.09.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 212], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31109.

 126

Vgl. Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 66, Anm. 8; Ekaterina Smyka: Neu entdeckte Briefe von Richard Strauss an Ernst von Schuch. Aus Dresdner Sammlungen, in: Richard-Strauss-Jahrbuch 2012, S. 65–102, hier S. 87, Anm. 5 (zu Dokument 15). Strauss hielt die Ausstattung der Berliner Salome für vorbildlich; vgl. dazu seine in den genannten Ausgaben mitgeteilten Briefe an Ernst Schuch vom 16. Mai 1905 (D‑Dl, Mscr.Dresd.App.2839,5, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d03844) bzw. vom 27. Mai 1905 (D‑Dl, Mscr.Dresd.App.2839,6, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d30469).

 127

Vgl. Hofmannsthal-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. von Mathias Mayer und Julian Werlitz, Stuttgart 2016, S. 200.

 128

Lovis Corinth an Charlotte Berend-Corinth, 01.10.1908, zit. nach: Lovis Corinth. Eine Dokumentation, hrsg. von Thomas Corinth, Tübingen 1979, S. 123; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20128. Das vereinbarte Honorar ist dort nicht mitgeteilt. Vgl. dazu auch Corinths Schreiben an den Fürstner-Verlag von Ende 1908, Anfang 1909 (Kopie, D‑Mbs, Ana 330.IV. Corinth, Lovis, Nr. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20127).

 129

Lovis Corinth an Richard Strauss, 23.11.1908, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20147. Vgl. dazu die Lithographie im Richard-Strauss-Archiv (D‑GPrsa) mit der autographen Widmung von Corinth: »Herrn Generalmusikdirector | Dr Richard Strauss | in Ehrfurcht.« Die mutmaßliche Originalzeichnung des Titelblatts befindet sich im Richard-Strauss-Institut (D‑GPrsi).

 130

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 25.11.1908 (wie Anm. 98). Ob Strauss Corinths Schreiben zu diesem Zeitpunkt schon kannte, ist unklar. Im selben Brief an Fürstner fragte er nämlich: »Wo wohnt Corinth?« Corinth indes hatte auf seinem Brief seine Adresse vermerkt.

 131

D‑Mbs, Ana 330.II.4, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20082.

 132

Eine nach den Stimmen eingerichtete Reduktionspartitur von Boosey & Hawkes ist späteren Datums. Im Einzelnen besteht die reduzierte Fassung aus folgenden Stimmen: gr. Fl. 1, gr. Fl. 2/kl. Fl. 2, gr. Fl. 3/kl. Fl. 1, Ob. 1, 2, E. H./Ob. 3, Kl. 1, 2 (jeweils in B), Kl. 3 (in Es, B und A), Bkl., Fg. 1, 2, Kfg./Fg. 3, Hr. 1–4, Trp. 1–6, Pos. 1–3, KbTb., Pk., gr. Tr./Rute/Kast./Bck./Trgl./Tamb./Glsp. (Schlagzeug 1), Trgl./Tamb./Rute/Glsp./Tt./kl. Tr. (Schlagzeug 2), Hfe. 1, 2, Vl. I–III, Br. I/Vl. IV, Br. II, III, Vc. I, II und Kb.

 133

Wie ein Vergleich zwischen dem Eigentumsmaterial des Staatstheaters Braunschweig – dortige Erstaufführung der Elektra am 8. Dezember 1911 – und dem heutigen Leihmaterial des Schott-Verlags (D‑MZsch) belegt, wurde die reduzierte Fassung später stellenweise revidiert; wann genau und von wem, ist bislang unklar. Zur Aufführungs- und Inszenierungsgeschichte des Werkes bis 2000 vgl. Lesnig: Aufführungen, Bd. 2 (wie Anm. 109), S. 226–323. Für Auskünfte zum Braunschweiger Elektra-Material danke ich Herrn Thomas Krümpelmann von der Notenbibliothek des Staatstheaters (D‑BSthb).

 134

Richard Strauss an Otto Singer, 24.02.1908, zit. nach: Hartung & Karl: Wertvolle Bücher (wie Anm. 116), S. 489, Nr. 3048 (Kursives in der Vorlage fett); siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20070.

 135

Richard Strauss an Otto Singer, 29.02.1908, D‑LEu, Kurt-Taut-Sammlung, Kurt-Taut-Slg./5/Sei‑Stra/S/298, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20074.

 136

Vgl. Richard Strauss an Otto Singer, 03.04.1908, D‑LEu, Kurt-Taut-Sammlung, Kurt-Taut-Slg./5/Sei‑Stra/S/289 (irrtümlich auf den 9. April 1908 datiert), Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20078.

 137

Otto Singer an Richard Strauss, 04.04.1908 (wie Anm. 119).

 138

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 15.05.1908, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 199], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d31095.

 139

Richard Strauss an Otto Singer, 11.04.1908 (wie Anm. 120; Kursives in der Vorlage fett). Diese Postkarte an Singer korreliert mit einem Schreiben, in dem Strauss den Verlagskopisten nicht nur um Oktavtransposition der Horntuben für die Originalfassung bat, sondern ihn auch anwies, für die Reduktionsfassung »Es[-]Clarinette u. Baßclarinette in eine Stimme [zu] schreiben u. da[,] wo beide zusammen blasen, in 2 Systemen untereinander zu schreiben« (Richard Strauss an [unbekannt], [1908] [wie Anm. 96]). Schneiders Antiquariatskatalog Nr. 194 (wie Anm. 68), S. 42, datiert die Quelle auf »ca. 1910«; doch ist es plausibler, eine Entstehung im Jahr 1908, in gewisser zeitlicher Nähe zu Strauss’ Postkarte an Singer vom 11. April, anzunehmen: zwar vermutlich erst nach Vertragsschluss mit Fürstner am 22. April (vgl. Anm. 81), aber jedenfalls vor dem Schreiben, das Strauss spätestens am 20. Juli an Fürstner richtete (vgl. Anm. 96), denn darin mahnte der Komponist beim Verlag die nochmalige Kontrolle der im Schreiben an den Kopisten verfügten Tuben-Transposition an. Wahrscheinlich entstand die Direktive sogar noch vor Strauss’ Brief an Fürstner vom 22. Juni (vgl. Anm. 61), da spätestens dann der Plan einer gemeinsamen Es- und Bassklarinettenstimme überholt gewesen sein dürfte (vgl. dazu im Folgenden).

 140

Eine Woche vor seiner Mitteilung an Singer hatte Strauss in seinem Schreibkalender festgehalten, dass Elektra bis »Seite 182 fertig« sei (Schreibkalender 1908 [wie Anm. 55], S. [24b]), d. h. das Werk lag inzwischen bis Ziffer 41a (erstes Drittel der fünften Szene) instrumentiert vor.

 141

Am 4. April 1908 hatte Singer die ersten 40 Partiturseiten arrangiert (vgl. Otto Singer an Richard Strauss, 04.04.1908 [wie Anm. 119]), d. h. er war bis in den Takt nach Ziffer 60 (Ende der zweiten Szene) gelangt.

 142

Richard Strauss an Otto Singer, 24.05.1908, D‑LEu, Kurt-Taut-Sammlung, Kurt-Taut-Slg./5/Sei‑Stra/S/299, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20090). Vgl. dazu auch Strauss’ Schreiben an Pauline vom selben Tag: »[…] Singer werde ich auch auf 2 Uhr in’s Hotel bestellen, den muß ich sprechen wegen Elektra.« (Kopie, D‑GPrsa, [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 291], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20091).

 143

Vgl. Trenner: Chronik (wie Anm. 18), S. 304: »14.00 Uhr Besprechung mit O. Singer«. Ohne seine Datengrundlage explizit zu nennen, stützt sich Trenner vermutlich auf Strauss’ Schreiben an Singer bzw. an Pauline vom 24. Mai (vgl. Anm. 142).

 144

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.06.1908 (wie Anm. 61).

 145

Hartmut Schaefer: Die Musikhandschriften mit Werken von Richard Strauss in der Bayerischen Staatsbibliothek, in: Richard Strauss. Autographen – Porträts – Bühnenbilder. Ausstellung zum 50. Todestag, hrsg. von der Bayerischen Staatsbibliothek München, München 1999 (= Bayerische Staatsbibliothek, Ausstellungskataloge, Bd. 70), S. 11–15, hier S. 12.

 146

Roswitha Schlötterer-Traimer: [Katalog der Ausstellung:] Opern, in: Autographen – Porträts – Bühnenbilder (wie Anm. 145), S. 161–220, hier S. 171, Nr. 222.

 147

Otto Singer an Richard Strauss, 04.02.1908 (wie Anm. 117). Bereits am 24. November 1907 hatte Strauss an Singer geschrieben: »Ich treffe morgen Montag Abend 9 Uhr in München […] ein u. möchte Sie gerne über Elektra sprechen.« (D‑LEu, Kurt-Taut-Sammlung, Kurt-Taut-Slg./5/Sei‑Stra/S/292, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20059).

 148

Richard Strauss an Otto Singer, 16.02.1908 (wie Anm. 118).

 149

Otto Singer an Richard Strauss, 04.04.1908 (wie Anm. 119). Im Übrigen Singer weiter (ebd.): »Ich ziehe natürlich nicht nur Solostellen und fehlende Stimmen ein, sondern suche auch nach Möglichkeit die dynamischen Proportionen herzustellen[,] wo diese durch das Wegfallen der Instrumente Ihrer Originalbesetzung gefährdet wäre.« Einen Tag zuvor hatte Strauss an Singer geschrieben: »Ich werde von Anfang an doppelte Stimmen drucken lassen, großes u. kleines Orchester!« (Richard Strauss an Otto Singer, 03.04.1908 [wie Anm. 136]).

 150

Abweichende Lesarten: Vl. II, Br. I/Vl. IV, Br. II, Vc. II: »Originalfaßung« statt »Originalfassung«; Vl. III, Br. II: ohne Komma nach »weg«; Br. I/Vl. IV: »werden […] mitgespielt« statt »sind […] mitzuspielen«.

 151

Am unteren Rand des Strauss-Schreibens mit der ursprünglichen Anweisung an den Kopisten, Es- und Bassklarinette in einer Stimme zu vereinigen (vgl. Anm. 96), findet sich folgende Verlagsnotiz: »Streichstimmen, kleine Noten mitstechen. Vermerk am Fuße anbringen, daß dieselben bei kl. Besetzung mitzuspielen sind. | Bläser zweimal autographieren (wegen fortfallender Stimmen ›Singer‹ fragen)«. Die Verlagsnummern der verschiedenen Fassungen nennt bereits Erich H. Müller von Asow: Richard Strauss. Thematisches Verzeichnis, Bd. 1, Wien 1959, S. 409.

 152

Am 4. April 1908 hatte Singer die ersten 40 Seiten von AB* fertig bearbeitet. Sieben Tage später trafen die Seiten bei Strauss ein (vgl. Anm. 120), der sie in der Folge an den Verlag weitergeleitet haben dürfte. Demgemäß begann die Herstellung des Elektra-Materials erst nach dem 11. April 1908. Noch plausibler als terminus ante quem non für den Produktionsbeginn ist freilich der Vertragsschluss zwischen Strauss und Fürstner am 22. April (vgl. Anm. 81).

 153

So wurde bereits im Herbst 1906 von Strauss’ neuem Projekt berichtet, vgl. Musikalisches Wochenblatt, 06.09.1906, S. 618, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42050.

 154

So etwa Felix Adler: Richard Strauß’ »Elektra«, in: Pester Lloyd, 26.01.1909, S. 1–3; auch in: Neues Wiener Journal, 26.01.1909, S. 1–3, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42109 bzw. b42105.

 155

Friedrich Brandes: Elektra: Uraufführung im Königlichen Opernhause, in: Dresdner Anzeiger, 26.01.1909, S. 2, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42237. Um den Autor dieser ablehnenden Besprechung entspann sich im Nachfeld eine Debatte: Wie die Münchner Neuesten Nachrichten am 31.01.1909 berichteten, sei dem Kritiker im Anschluss gekündigt worden, was die Dresdner Zeitung wiederum als Falschmeldung zurückwies, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42157; vgl. [o. A.]: Ein Opfer der Elektra, in: Münchner Neueste Nachrichten, 04.02.1909, S. 2, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42249. Die »Altersschwäche« der Salome benennt auch Adolf Weißmann: Elektra, in: Die Schaubühne, 04.02.1909, S. 129–133, hier S. 129, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42372.

 156

Alexander Dillmann: Elektra, in: Münchner Neueste Nachrichten, 16.02.1909, S. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42128.

 157

Wilhelm Klatte: Elektra, in: Allgemeine Musik-Zeitung, 29.01.1909, S. 96 f., hier S. 96, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42316.

 158

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 18.10.1907, in: Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 113; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d04088.

 159

Richard Strauss an Felix Mottl, 11.03.1908, D‑Mbs, Ana 452.A. Strauss, Richard, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20075.

 160

[o. A.]: Richard Strauss Outlines His Opera »Elektra«, in: The New York Times, 04.10.1908, S. 11, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42228; [o. A.]: Excited over »Elektra«, in: The New York Times, 17.01.1909, S. C3, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42452; Primo Levi: Elettra nuova, in: La lettura: Rivista mensile del Corriere della Sera 9 (1909), H. 1, S. 13–19, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42481.

 161

Vgl. Georg Göhler: Ein Silverstergespräch, in: Neue Freue Presse (Wien), 02.01.1909, S. 1–3, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42077.

 162

Holzbock: Richard Strauß und seine »Elektra« (wie Anm. 85), S. 2.

 163

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 10.01.1909, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 230], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20171.

 164

Richard Strauss an Hans Sommer, 17.01.1909, D‑Bsommer, o. Sign., Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20174; Richard Strauss an Willy Levin, 18.01.1909, Faksimile, in: Schneider: Katalog Nr. 194 (wie Anm. 68), S. 40, Nr. 43, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20175.

 165

Vgl. die Korrespondenz in: Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), insbes. S. 116–135.

 166

Ernst von Schuch an Richard Strauss, 04.01.1909 (wie Anm. 72).

 167

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 06.01.1909 (wie Anm. 73).

 168

Richard Strauss an Hugo von Hofmannsthal, 02.11.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 16, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04166; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 51 f., hier S. 52.

 169

Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss, 07.11.1908, zit. nach: Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 47–49, hier S. 48; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d04552.

 170

Vgl. Hugo von Hofmannsthal, Briefchronik. Regest-Ausgabe, Band 1: 1874–1911, hrsg. von Martin E. Schmid, Heidelberg 2003, Sp. 1186.

 171

Vgl. Edgar Pierson: »Elektra« und die Richard-Strauss-Woche in Dresden, in: Bühne und Welt 11 (1909), H. 11, S. 441–447, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42280.

 172

Max Steinitzer: Richard Strauss, Berlin und Leipzig 51914, S. 206.

 173

Alfred Holzbock: Richard Strauß und sein Publikum, in: Berliner Lokal-Anzeiger, 26.01.1909, S. 2, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42585. Auch international wurde die illustre Besetzung des Zuschauerraums kommentiert, vgl. [o. A.]: Strauss’s »Electra« Orchestral Orgy, in: The New York Times, 26.01.1909, S. 9, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42465.

 174

Angelo Neumann: Die Uraufführung von »Elektra«, in: Prager Tagblatt, 26.01.1909, S. 9, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42419.

 175

Heinrich Neumann: »Elektra« und ihre Aufführung, in: Berliner Lokal-Anzeiger, 26.01.1909, S. 1 f., hier S. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42576.

 176

F. A. Geißler: »Elektra« von Richard Strauss, in: Die Musik 8 (1908/1909), H. 10, S. 243–246, hier S. 243, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42451.

 177

Ebd. Ein Autor des sozialdemokratischen Organs Vorwärts rechnete dann auch schon zwei Tage nach der Dresdner Aufführung vor, »[w]as für ein Geschäft Strauß mit Elektra macht […] [:] Für den Buchvertrieb der Oper allein erhält er von seinem Berliner Verleger 110 000 M., wozu selbstverständlich noch die nach Millionen zählenden Tantiemen für die verschiedenen Aufführungen hinzutreten. Die Hammerstein-Oper in New York zahlt ein Einreichungshonorar von 20 000 M., garantiert für 30 Vorstellungen 72 000 M. und zahlt 24 000 M. Leihgebühr für die Musikalien.« [o. A.]: Richard Straußens »Elektra«, in: Vorwärts, 27.01.1909, S. [5], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42543; vgl. dazu auch [o. A.]: Strauss’s »Electra« Orchestral Orgy (wie Anm. 173).

 178

Weißmann: Elektra (wie Anm. 155), S. 129.

 179

Leopold Schmidt: Richard Straußens »Elektra«, in: Der Kunstwart 22 (1909), H. 10, S. 219–223, hier S. 220, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42087.

 180

Brandes: Elektra (wie Anm. 155).

 181

Richard Strauss an Hermann Bahr, 12.02.1909, A‑Wtm, HS_AM38294Ba, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04205.

 182

Hermann Bahr: »Elektra« in Dresden, in: Neue Freie Presse (Wien), 29.01.1909, S. 1–3, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42330.

 183

Klatte: Elektra (wie Anm. 157), S. 96.

 184

Paul Bekker: [ohne Titel], in: Die Musik 8 (1908/1909), H. 11, S. 289 f., hier S. 290, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42490.

 185

Felix Zimmermann: Elektra, in: Münchner Neueste Nachrichten, 27.01.1909, S. 1 f., hier S. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42044. In ähnlicher Weise äußern sich Carl Krebs: »Elektra«, in: Der Tag, 17.02.1909, S. 1–2, hier S. 1, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42115, und Wilhelm Kienzl: »Elektra«, in: Grazer Tagblatt, 14.05.1909, S. 1–4, hier S. 2, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b45506.

 186

Holzbock: Richard Strauß und sein Publikum (wie Anm. 173), S. 2.

 187

Weißmann: Elektra (wie Anm. 155), S. 131. Auch Leopold Schmidt sah durch Strauss’ Musik »das Charakteristische solcher modernen Dichtungen verdeckt oder doch kraft ihrer Natur ab[geschliffen].« Schmidt: Straußens »Elektra« (wie Anm. 179), S. 221.

 188

Vgl. die Rezensionssammlung auf der Online-Plattform: richard-strauss-ausgabe.de.

 189

Paul Corder: Strauss’s »Elektra«, in: The Musical Times, 01.03.1909, S. 175 f., hier S. 175, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42397.

 190

Ebd., S. 176.

 191

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 06.02.1909 (wie Anm. 76). Später differenzierte Strauss seine Einschätzung allerdings, die Besetzung von Ernestine Schumann-Heink als Klytämnestra galt ihm in der Erinnerung als »Fehlgriff«. Blaues Heft 2 (wie Anm. 4), S. 23; vgl. dazu Strauss: Späte Aufzeichnungen (wie Anm. 4), S. 62.

 192

Richard Strauss an Josephine Strauß, 29.01.1909, D‑Mbs, Ana 330.I. Strauss, Familie, Nr. 642, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04197.

 193

Hugo von Hofmannsthal an Eberhard und Dora von Bodenhausen, 26.01.1909, zit. nach: Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 448; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20178. Vgl. ebd. auch den Brief gleichen Datums an Helene von Nostitz.

 194

Hugo von Hofmannsthal an Elsa Bruckmann, 29.01.1909, zit. nach: Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 449; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20182.

 195

Hugo von Hofmannsthal an Harry Graf Kessler, 30.09.1909, zit. nach: ebd., S. 454; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20243.

 196

Hugo von Hofmannsthal an Hugo August Peter von Hofmannsthal, 24.03.1908, zit. nach: ebd., S. 433; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20076. Zu den Absprachen mit Messager vgl. auch den Briefwechsel zwischen Richard Strauss und dem Musikverlag Fürstner in den Jahren 1908 und 1909 auf der Online-Plattform.

 197

Vgl. dazu die Aufstellung des Fürstner-Verlags zur Berechnung von Material und Tantiemen, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d32475.

 198

Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss, 07.11.1908 (wie Anm. 169). In den Kontext der internationalen Rezeption fällt auch die Diskussion um Strauss’ vermeintliches Plagiat von Vittorio Gnecchis Cassandra; vgl. zusammenfassend Jürgen Schaarwächter: Strauss und die Komponisten seiner Zeit, in: Strauss-Handbuch (wie Anm. 3), S. 512–530, hier S. 521.

 199

Vgl. Richard Strauss an Annie Krull, 02.02.1909, D‑B, N.Mus.ep. 447, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20187.

 200

Vgl. die Mitteilung von Hugo von Hofmannsthal an seinen Vater, 03.02.1909, in: Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 449; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20188.

 201

Vgl. Strauss’ Bemerkung, dass Leo Blech »mir das Vorstudium […] abnimmt, bei den letzten Proben gleichmäßig mit mir alternirt u. die zweite Vorstellung dirigirt«, in einem Brief an Felix Mottl, 13.11.1908, D‑Mbs, Ana 452.B. Strauss, Richard, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20144.

 202

Vgl. die Briefe zwischen Strauss, Hugo Reichenberger und Felix von Weingartner um den Jahreswechsel 1908/1909 auf der Online-Plattform.

 203

Vgl. das Dankschreiben Gustav Brechers, 05.02.1909, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20189; vgl. dazu Ihr aufrichtig Ergebener. Richard Strauss im Briefwechsel mit zeitgenössischen Komponisten und Dirigenten, 2. Band, hrsg. von Gabriele Strauss und Monika Reger, Berlin 1998 (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft 15), S. 70 f.

 204

Richard Strauss an Felix Mottl, 22.02.1909, D‑Mbs, Ana 452.A. Strauss, Richard, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20202.

 205

Richard Strauss an Felix Mottl, undatiert [vor 08.11.1908], D‑Mbs, Ana 452.A. Strauss, Richard, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20142.

 206

Richard Strauss an Felix Mottl, 23.09.1908 (wie Anm. 103).

 207

Vgl. Berliner Börsen-Zeitung, 15.10.1909, S. 6, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42595.

 208

Hugo von Hofmannsthal an Marie von Thurn und Taxis, 21.02.1910, zit. nach: Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 456; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20270.

 209

Alfred Roller: Anmerkungen zu den Dekorationsskizzen für »Elektra«, in: Der Merker, 10.12.1909, S. 187, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/b42099.

 210

Vgl. die Anfrage des Budapester Operndirektors Imre Mészáros an Alfred Roller vom 20.02.1910: »[I]ch [erhielt] dieser Tage das Monatsheft ›Der Merker‹ mit Ihren ›Elektra‹-Skizzen[,] die geradezu phänom[en]al sind und die ich als Muster auch bei uns anwenden möchte. Ich bitte Sie, hochverehrter Meister[,] nunmehr gütigst gestatten zu wollen, dass wir bei der Ausführung unserer Elektra-Decorationen Ihre oben bezeichneten Abbildungen als Muster benützen dürfen.« A‑Wtm, HS_AM47513Ro, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d30079; vgl. dazu Oskar Pausch: Hungarica in der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, in: Ex libris et manuscriptis. Quellen, Editionen, Untersuchungen zur österreichischen und ungarischen Geistesgeschichte, hrsg. von István Németh und András Vizkelety, Wien und Budapest 1994 (= Schriftenreihe des Komitees Österreich-Ungarn 3), S. 177–198, hier S. 187.

 211

Richard Strauss an Musikverlag Adolph Fürstner, 22.02.1909, Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 231], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20200.

 212

Richard Strauss an Ernst von Schuch, 09.05.1909, D‑Dl, Mscr.Dresd.App.2839,19, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04235. Wie Schuch bestätigte, erlebte Elektra in der ersten Jahreshälfte 1909 zwölf Vorstellungen; vgl. Ernst von Schuch an Richard Strauss, 09.06.1909, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d04583. Zu beiden Briefen vgl. auch Strauss/Schuch: Briefwechsel (wie Anm. 41), S. 143 bzw. S. 144 f.

 213

Vgl. Hugo von Hofmannsthal an Hugo August Peter von Hofmannsthal, 12.12.1909, in: Hofmannsthal: Dramen 5 (wie Anm. 12), S. 456; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20267.

 214

Nikolaus von Seebach an Richard Strauss, 28.02.1910, D‑GPrsa, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d37016; vgl. dazu Strauss: Späte Aufzeichnungen (wie Anm. 4), S. 113, Anm. 6. Aus dem gleichen Zusammenhang dürften die beiden Briefe von Strauss an den Musikverlag Adolph Fürstner vom 25.08.1910 stammen; jeweils in Kopie, D‑GPrsa, [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 285 bzw. Nr. 286], Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d21202 bzw. d21203.

 215

Vgl. Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss, 16.08.1908, in: Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 46; siehe auch richard-strauss-ausgabe.de/d20109.

 216

Vgl. dazu die Bitte von Strauss, auf einen gewissen Teil der Tantiemen zu Gunsten des Verlags zu verzichten; Brief vom 09.04.1908, D‑Mbs, Cgm 8170, Nr. 12, Edition: richard-strauss-ausgabe.de/d20012; vgl. dazu Strauss/Hofmannsthal: Briefwechsel (wie Anm. 1), S. 711 (dort irrtümlich auf Juni 1906 datiert).

 217

Die folgenden Zitate entstammen den um 1940 verfassten Heften B2, B3 und B5, die gesammelt vorliegen in: Strauss: Späte Aufzeichnungen (wie Anm. 4); Zitate dort auf den Seiten 61, 100 und 141.

 218

Dass Mahler, dem Strauss bereits 1906/1907 aus der im Entstehen begriffenen Komposition vorgespielt hatte, »nicht mehr mitkonnte«, wird in den Erinnerungen wiederholt erwähnt.

Verfasser: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Erstmals veröffentlicht in

Richard Strauss: Elektra op. 58, vorgelegt von Alexander Erhard, redaktionell überarbeitet, eingeleitet und um einen Kritischen Bericht ergänzt von Sebastian Bolz und Adrian Kech, Wien: Verlag Dr. Richard Strauss 2020 (= Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe, I/4)

Zitierempfehlung

Adrian Kech, Sebastian Bolz: Einleitung, in: Richard Strauss: Elektra op. 58, vorgelegt von Alexander Erhard, redaktionell überarbeitet, eingeleitet und um einen Kritischen Bericht ergänzt von Sebastian Bolz und Adrian Kech, 2020 (= Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe, I/4), richard‑strauss‑ausgabe.de/b45630/el (Version 2020)

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