Dr R. Strauss.
Garmisch, d. 2. 9. } [Richard Strauss:]
Lieber Herr Fürstner!
Nach Mailand kann ich nicht vor Anfang März.
Bedingungen schlage vor: 10.000 frcs Prämie für Erstaufführung.
[vertikale Anstreichung dieser und der folgenden Liste]5000 frcs garantiert für die ersten 10,
jede weitere 500 frcs.
Andere italienische Bühnen: garantiert 10 Vorstellungen 8–10.000 frcs
jede weitere 500 frcs.
Dies mein Vorschlag: sehen Sie zu, was Sie erreichen können.
Bezüglich Dippel mit Ihren Vorschlägen ganz einverstanden. Meine Bedingungen waren 5000 Dollar Prämie für Erstaufführung
400 Doll. Tantième für 10 Vorstellungen garantiert.
Dafür ausschließliches Recht für 1909–1910.
Aufführung in deutscher Sprache.
Vorrecht für 1910–1911, wenn Ende der Saison 1909–1910 Vertrag erneuert wird, mit derselben Garantie.
[Seitenwechsel]Dies halte ich für billig, Dippel nicht fürs 2te Jahr ohne weiteres eine Concurrenz aufzubrum̅en, wenn er rechtzeitig abschließt u. garantirt. Weitere Zugeständnisse, Einschränkungen etc. lehne ich ab, überlasse die Verhandlung ganz Ihrer Zähigkeit; der Abschluß eilt gar nicht. Brechen Sie eventuell ruhig die Verhandlungen ganz ab u. interpolliren Sie Miss Kauser. Vielleicht erzielt diese bessere Bedingungen.
Von den beiden Röderschen Schrifttiteln ist einer so talentlos wie der andere. Bitte fragen Sie mich gar nicht mehr nach meiner Meinung. Bevor die Musikverleger nicht erst in ihrem Geschmack so weit sind wie die Bücherverleger des Inselverlag[s], Diederichs etc.[,] kann ich Ihnen keine Auskunft geben, welcher von 2 Titel[n] der am wenigsten scheußliche ist. Also nach Belieben! Ich hoffe die Partitur etwa am 10. September zu beenden.
Mit bestem Gruß!
DRichardStrauss.
