{[unbekannte Hand:] Brief […]} [Richard Strauss:] Herrn Otto Fürstner!
Lieber Otto! Toscanini will schon am 20. Nov. Salome aufführen. Ist Schanzers Übersetzung fertig? Wenn ja, bitte dieselbe nicht druckfertig zu machen, bevor Schanzer nicht mit Toscanini persönlich über die Übersetzung conferiert u. sich die Erfahrung der Praxis u. der Klavierproben nutzbar gemacht hat. Schanzer muß dazu unbedingt ei[n]mal nach Mailand fahren, damit die neue Übersetzung definitiv Giltiges [sic] bietet. –
Auch Frau o. Sch. u. Ariadne sollten jetzt allmählich ins Italienische übersetzt u. die Übersetzung des Rosencavalier derart revidiert werden, daß die Rolle des Ochs in einen ital. Dialekt (etwa den piemontesischen) übertragen wird. Von vielen Seiten wird mir dies geraten.
Salome u. Elektra waren ganz großer Erfolg in Buenos A. [u.] Montevideo u. kom̅en jetzt noch in Rio.
Gott, ist so eine Reise schrecklich! Und was erwartet Einen bei der Heimkehr! Schöne Zeiten!
Es grüßt Sie u. Örtel herzlichst
Ihr
DRichardStrauss.
An Gruder Guntram habe ich persönlich freundlich, sachlich kühl u. ablehnend geantwortet u. ihn an Sie verwiesen!
Verte!
[Seitenwechsel] Lieber Otto! Bitte besorgen Sie sich ein Paar [sic] meiner sinf. Partituren (kleine Ausgabe) 3–4 Stück u. schicken Sie dieselben in meinem Auftrag an
Howard Taylor New York
Adresse: Willem van Hoogstraten,
Central Avenue
Lawrence L. 1.
[Richard Strauss:] Entschuldigt diesen Doppelbrief!
Ich bitte um Nachricht, wie lange man es noch riskieren soll, in Deutschland zu bleiben u. wann Österreich vorzuziehen ist.