Oberbaiern.
An den Musikverlag
A. Fürstner,
Berlin.
Lieber Herr Oertel!
Es werden sich in Kürze die verschiedensten Theater: München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt an Sie wenden, die alle Elektra unmittelbar nach Dresden herausbringen wollen. Ich würde Ihnen vorschlagen, mit all diesen Bühnen sofort den Vertrag zu machen und ihnen die Material-Lieferungen in der Weise zuzusagen, wie Sie für Dresden projektiert haben. Das heisst[…], die bis jetzt fertigen zwei Drittel des Klavierauszuges[…] allen diesen Theatern zugehen zu lassen, wenn sie fertig sind, mit der Mitteilung, dass das letzte Drittel des Klavierauszuges spätestens Ende November kommt, Partitur und Orchesterstimmen[…] spätestens am 3[1]. Dezember verschickt werden. Dann kann das Werk überall im Januar fertig studiert werden und Ende Januar überall herauskommen.
Natürlich Chrysothemis. Was Herrn Dippel betrifft, so habe ich mit ihm noch nichts bestimmtes abgemacht, wir sind über eine Vo[r]besprechung nicht hinaus gekommen, wobei [Seitenwechsel] Herr dDippel die Absicht äusserte, Salome nach Hammerstein wieder in Deutscher [sic] Sprache zu geben,[ ]das alleinige[ ]Recht der Engl. Aufführung der Salome und alle Rechte für Elektra zu erwerben.
Für den Fall[, ]dass Herr Dippel all diese Salomebedingungen acceptiert, wäre auch dort die Prämie für die Erstaufführung der Elektra auf 5000 Dollar zu ermässigen.
Bzw. [sic] Bologna bin ich ganz Ihrer Ansicht, vorläufig den Ausgang des Prozesses Bideri zu erwarten[…].
Mit Herrn Schanzer in Rom[…] bitte abzuschliessen, unter der Bedingung, dass sich diese Uebersetzung überhaupt der Musik anpassen lässt.
Mit de[…]n Pariser Herren bitte ich einfach die Unterhandlung abzubrechen, wenn sie zu anspruchsvoll sind. Nach dem Ausspruch des Herrn v. Hoffmannsthal [sic][…] haben dieselben froh zu sein, wenn wir ihre Uebersetzung benützen. [Richard Strauss:] Sehen Sie sich nach einem andern Übersetzer um!
[maschinenschriftlich:] Bzw. [sic] der Elektra[…] wollen wir die erste Disposition festhalten, dass die Uraufführung Dresden bleibt, und dass alle andern Bühnen Elektra nach Dresden geben, wann sie wollen.
Für Ihre liebenswürdigen Zeilen und Ihre mir darin kundgegebenen Sympathien, die ich herzlichst erwidere, meinen verbindlichsten Dank.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
[Richard Strauss:] DRichardStrauss.
Dr R. Strauss.
Garmisch, d. 2. 7.}