Brief
Hans von Bülow an Eugen Spitzweg
Dienstag, 29. Dezember 1891

relevant für die veröffentlichten Bände: III/4 Macbeth
[1r]

Liebster Freund

Es ist zwar eine Trivialität – aber man hat ja in diesem fin de siècle nur die Wahl zwischen dgl. oder und – schließlich mit uncomfortableren – Verrücktheiten; aber besten Dank für die freundschaftl. »Fest«tagswünsche u. Jahreswechselgrüße und herzlichste Erwiederung [sic] derselben von Haus zu Haus (also incl. meiner Frau)

So – jetzt wärs am gescheitesten die Feder zu deponiren. Denn – wie Du ganz richtig bemerkst – schriftlich sich auszuquatschen über im Grunde lediglich unerfreuliche Miß‑Verhältnisse von Sachen u. Personen hat keinen Zweck [1v] u. also Mangel an Unsinn. Trinken wir ein Glas Visky [?] auf ein möglichst wenig ungemütliches Wiedersehen im nächsten Schalt und Walt (?) Jahre. […] [2r] Wenn Du also den Macbeth von Richard III (einen zweiten gibt’s ja nicht) nicht bald ans Licht bringst (hoffentl. corrigiert er mit genügender Selbstpietät – der gute Cornelius konnte es ja beim Cid – der großartig druckfehlert – nicht mehr) so muß schon mein Nachfolger Euch den Gefallen – gäbe es drgl. – erweisen. Damit ist gesagt, daß ich ihn den Than [sic] in mein diesjähr. (91/92) Programm noch einrangiren könnte u. auch möglich obgleich u. weil.

[…] [2v] […]

Dein Dir stets treulichst aufrichtig ergebenes Fragment HBülow

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Stefan Schenk

Quellennachweis

  • Original: Münchner Stadtbibliothek (München), Sammlung: Monacensia, Signatur: Bülow, Hans von A III/Konv. (Autograph)

    • Hände:

      • Hans von Bülow (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Ludwig-Maximilians-Universität (München), Sammlung: Forschungsstelle Richard-Strauss-Ausgabe, ohne Signatur (Transkriptionsgrundlage)

    Zitierempfehlung

    Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d30446 (Version 2017‑03‑31).

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