[1r] [Richard Strauss:] Richard Strauss an Konsul Emil Struth, Mailand
Postkarte1
Lieber Freund!
Herzlichsten Dank für Ihre freundliche Übersendung der Zeitungen. Fotographieen [sic] sind mir leider ausgegangen, doch habe ich bereits vor 4 Wochen neue bestellt, sobald ich sie habe, wird es mir ein Vergnügen sein, Herrn Nappi eine zu schicken. Wie geht es Ihnen und Ihrer lieben Familie? Hoffentlich gut. Ich befinde mich, in menschenscheuer Einsamkeit an meinem Schreibtisch vergraben, momentan sehr wohl. Bis Sie die Karte haben, ist ein neues Orchesterwerk: Macbeth bereits an’s Licht der Welt gebracht, d. h., fertig. In 8 Tagen geht es, wenn Bülow’s Krankheit keinen Strich durch die Rechnung macht, nach Berlin; nach meiner Rückkehr bekommen Sie Nachricht, wie wie es mir dort ergangen.
Mit den herzlichsten Grüssen an Sie, Ihre Frau u. Töchter, sowie alle Freunde, Bazzini obenan
Ihr
freundschaftlich ergebenster
Rich. Strauss.
1 | Überschrift der Abschrift (Typoskript) v. f. H. |