[1r]
Lieber Herr Fürstner!
Ich bin mit den Tantièmen von 4, bez. [beziehungsweise] 3 1/2% etc. einverstanden.
Was die Honorare für’s Material betrifft, so verfahren Sie nach Gutdünken; aber verhindern Sie mir oder verzögern Sie mir keine Aufführung. Die Dresdner Aufführung, muß, da Schuch Mitte December nach Amerika geht, spätestens Ende November stattfinden, mit dem Studium der Hauptpartien muß 1. September begonnen werden.
Samter soll eben zusehen, daß der Vertrag mit Langen – Bloch sofort perfekt wird: die Sache trödelt jetzt über 2 Monate. Schließlich können deßhalb doch ein Paar Correkturabzüge des Klavierauszuges nach Dresden vorausgeschickt werden. Wenn der Vertrag nicht perfekt wird, können [1v] diese einstweilen leihweise überlassenen Partien doch im̅er wieder zurückverlangt werden.
Wenn Leipzig 6% für alleinige Aufführung verweigert, verlangen Sie einfach weniger: aber bitte Nichts verzögern. Ich habe gearbeitet wie ein Pferd, um Alles rechtzeitig fertig zu machen; nun darf keine Zeit mit Formalitäten verzettelt werden.
An Mahler habe ich für die Censur ein Textbuch geschickt. Die Partitur des Tanzes ist heute, definitiv fertig, an Singer abgegangen, der Ihnen in Kürze Partitur u. Klavierauszug übermitteln wird.
Wir gehen nächste Woche wahrscheinlich auf die Mendel u. dann auf ein Paar Tage nach Oberitalien.
Herzlich grüßend IhrRich. Strauss.
{[2v] [unbekannte Hand:] 1905Dr Strauss
Marqu. d. 30.8.}