[1r]
1500 ku [?] Turin} [Richard Strauss:] Lieber Herr Fürstner!
Bezügl. Toscaninis nicht Ihrer Ansicht. Derselbe ist der erste lebende italienische Kapellmeister, ein großer Künstler u. ein Mann von größter Autorität. Wenn überhaupt eine Aufführung in Italien möglich ist, so ist’s unter seiner Leitung. Also bitte schließen Sie ruhig sofort mit ihm ab; das Material schicken Sie eben sobald es fertig.
Sobald ich selbst meine französische Übertragung fertig hab, schicke ich die Sachen an einen mir von meinem ausgezeichneten Freunde Cesare Pollini in Padua empfohlenen Übersetzer. Ist bis dahin eine Fumagallische Übersetzung zur Hand, gut. Wenn nicht, geht’s auch so.
Der Stich der Partitur geht sehr langsam vorwärts. Auch [1v] ist leider schon wieder, wie stets bei Röder, das Partiturformat zu klein. Und ich hatte doch ausdrücklich größtes Format verlangt. Haben Sie denn meine Notizen für den Stecher nicht nach Leipzig geschickt? Die verdam̅ten Leipziger hängen im̅er an ihren alten Zöpfen!
Den Vertrag mit Dresden auch dahin, bitte formuliren wenn Salome allein als Abend füllend gegeben wird. Dies hat Schuch wenigstens für die ersten Aufführungen vor. [unbekannte Hand:] 8. [?] 6. [?]1
[Richard Strauss:] Jedenfalls sorgen Sie, daß Schuch am 1. September 5 Klavierauszüge in Händen hat!!!! Schuch geht a[2r]m 18. Dezember nach Amerika. Ende November muß Salome in Dresden heraus!
[1v] Wir gehen am 23.ten etwa in die Schweiz u. [2r] Oberitalien; bis dahin hätte ich gerne die ganze Partitur corrigirt. Aber Röder trödelt unglaublich: in 2 Monaten sind 60 Seiten gestochen!! Das richtige Leipziger Pimperlgeschäft!
Herzlichste Grüße von Haus zu Haus
Ihr
DRich. Strauss.
Auch der Klavierauszug ist noch nicht ganz corrigirt.
{[2v] [unbekannte Hand:] 1905Dr. R. Strauß.
Marqu. d. 10.8.}
1 | weitere mögliche Lesart: »z. b.« [?] |