Lieber Herr Fürstner!
Habe an Conried soeben folgende Bedingungen übersandt u. ihm anheimgestellt, daß der Vertrag auf dieser Basis sofort abgeschlossen wird, wenn er an Sie »einverstanden« telegrafirt.
1.) Conried erwirbt von Ihnen rechtmäßig das Notenmaterial.
2.) C. garantirt in Spielzeit 1906–1907 10 Aufführungen à 300 Dollar, Garantiesum̅e zahlbar bei Ablieferung des Notenmaterials durch Sie.
3.) Vertragsabschluß vor 10. Juli[.]
4.) C. garantirt mir 5 Aufführungen unter meiner Leitung in Saison 1907–1908: Honorar pro [Seitenwechsel] Vorstellung 750 Dollar.
Das genügt wohl?
Bezüglich Turins […]will ich also warten, bis Sie bestim̅ten Bescheid vo Toscanini haben, ob er nichts einzuwenden hat: bitte besorgen Sie dies sofort u. geben Sie einstweilen an Dormeville den von Ihnen vorgeschlagenen Bescheid: definitive[n] Bescheid für September in Aussicht stellen.* Die 11.000 M. Salome Honorar bitte ich also auf das Disconto einz[u]bezahlen, sobald die Engländer unterzeichnet haben, was doch wohl selbstverständlich ist. An den Chorstim̅en des Bardengesanges kann Nichts geändert werden.
Dedikation an Wohlgemuth soll nunmehr nach [Seitenwechsel] Rösch’s Vorstellung lauten:
Dem tatkräftig für die Ziele der Genossenschaft deutscher Tonsetzer wirkenden Vorkämpfer aller künstlerischen Bestrebungen der Männergesangvereine
Herrn Chormeister Gustav Wohlgemuth
zugeeignet.
Für die Märsche ist 3000 M. doch wohl etwas zu wenig, wenn Sie das Honorar auf 4000 M. erhöhen wollen, können wir meinetwegen einig sein: sonst möchte ich’s vorher doch noch bei Bock versuchen, der s. Z. Schillings gegenüber zum »armen Mann« werden wollte, wenn er die Märsche bekäme.
Tartüffe in Fulda’s Bearbeitung. Werde aber doch wohl jetzt an Elektra herangehen.
Bestens grüßend
Ihr
DRich. Strauss.
Dr Richard Strauss.
Marquartstein, d. 5. 7.
Erl. „ [d.] 7. 7.}
* | möchte Turin nicht gerne von vorneherein abweisen!!! wegen des guten Dirigierhonorars. [Originalanmerkung]. |