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Hochverehrter Meister!

Im Anschluß an die Einladung des Herrn Oberbürgermeisters, Reichsleiter Fiehler, anläßlich unseres fünfzigjährigen Jubiläums die Leitung eines Festkonzertes zu übernehmen, das ich mit größter Freude bis zur Generalprobe für Sie gewissenhaftest vorbereiten würde, darf ich Sie wohl versichern, wie sehr wir alle, und ganz besonders ich, uns über Ihre Zusage freuen würden.

Ich möchte Sie nur sehr bitten, uns Ihre hoffentlich zusagende Antwort umgehend zukommen lassen zu wollen, da wir schleunigst disponieren müssen.

Darf ich Ihnen bei dieser Gelegenheit mitteilen, daß ich unser fünfzigjähriges Jubiläum einerseits und Ihr bevorstehendes achtzigstes Geburtsfest anderseits zum Anlaß nehme, um in der nächsten Spielzeit einen alle symphonischen Dichtungen umfassenden Richard Strauss-Zyklus durchzuführen? Ich beginne bereits im nächsten Konzert (dem vorletzten dieser Spielzeit) mit der »Alpensinfonie«, möchte die nächste Saison mit »Ein Heldenleben« eröffnen und habe [415] mir gedacht, daß Sie als Hauptwerk Ihres Festkonzertes die »Sinfonia domestica« wählen könnten. Wären Sie damit einverstanden? Was würden Sie voraus machen wollen? Vielleicht »Aus Italien«, das in meinem Zyklus nicht vertreten ist, oder vielleicht das »Festliche Präludium«?

Bitte sagen Sie doch zu!

Mit verehrungsvollsten Grüßen

Ihr sehr ergebener Kabasta