Sehr verehrter, lieber Herr Doktor,
heute komme ich in erster Linie als Gratulant! Zu Ihrem Geburtstage wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles Gute, vor allem beste Gesundheit und Schaffensfreude. Beides ist ja bei Ihnen in so ausreichendem Maße vorhanden, daß man Ihnen nur die Erhaltung des gegenwärtigen Zustandes wünschen kann.
Wir stehen alle mit großer Begeisterung in den »Salome«-Proben. Da seit der letzten Aufführung viele Jahre verstrichen sind, mußte ich das Werk von Grund auf neu studieren, da vielleicht 50% des Orchesters die »Salome« noch nie gespielt hat. Ich mache zu diesem Werk nicht weniger als 10 Orchesterproben, also fast soviel wie bei der seinerzeitigen Uraufführung. Frau Teschemacher verspricht, ganz ausgezeichnet zu werden. Ich übernehme selbstverständlich auch Ihre für Maria Rajdl seinerzeit eingezeichneten Reduzierungen.
Nochmals alles Herzliche, viele liebe Grüße von Haus zu Haus, stets Ihr
aufrichtigst ergebener
Karl Böhm
Hoffentlich gibt’s im Sommer endlich ein Wiedersehen!
[hs Nachschrift]1
1 | Hierzu finden sich keine weiteren Informationen in der Transkriptionsgrundlage. |