[1r]
KNESEBECKSTR. 30.
Lieber Herr Baron!
Ich habe der durch die Wiener Preß[e]notizen ängstlich gewordenen Dresdner Intendanz zugestanden, daß – vorbehaltlich Ihrer Genehmigung – die von mir in beiliegendem Textbuch gestrichenen Stellen in den Textbüchern, die an der Dresdner Kasse verkauft werden sollen, wegbleiben dürfen.
Fürstner ist einverstanden, dafür also eigene, S. h [?]. hoffähige Textbücher zu drucken.
Klavierauszug, Partitur u. die im Buchhandel erscheinenden Texte enthalten den unverfälschten Originaltext.
Nun wäre mir angenehm, wenn Sie mir an Stelle der beiden gestrichenen Stellen ein Paar »anständige« Ersatzvers1slein dichten wollten, die ich im Notfalle (vielleicht auch in Wien) einschieben [1v] könnte, da er [?] die Musik gerade an den bewußten Stellen einen Strich absolut nicht verträgt.
Bitte!
Erste Aufführung also in Dresden zwischen 21. u. 27. November (ich hoffe, daß Sie zu den Proben hinkom̅en).
Zweite in Frankfurt Anfang December unter meiner Direktion! Dann kom̅t Breslau! Wien ist unsicher geworden.
Berlin folgt im Januar!
Wann machen Sie mir einen neuen Text?
mit schönsten Grüßen
Ihr
Rich. Strauss.
1 | Korrektur eines langen »s« in ein Schluss-»s« |