Diesem Präludium, welches die Stimmung wiedergiebt, die der Komponist beim Anblick der weiten, in Sonnengluth getauchten römischen Campagna, von der Villa d’Este in Tivoli aus gesehen, empfand, liegen folgende 3 Hauptthemen zu Grunde:
No. 1
[264] […]1[365] No. 2. Seitenthema.
No. 3. Codathema.
Fantastische Bilder entschwundener Herrlichkeit, Gefühle der Wehmut und des Schmerzes inmitten sonnigster Gegenwart.
Den in der Ueberschrift angegebenen drei Grundstimmungen entsprechen folgende Themen:
No. 4. a) Hauptthema:
No. 5 b) 2. Seitensatz des Hauptthemas:
No. 6. 1. Seitensatz des Hauptthemas.
No. 7. 1. Codamotiv 2. Codamotiv
No. 8. Mittelthema:
Der formelle Aufbau dieses Satzes ist der eines grossen ersten Sinfoniesatzes.
In diesem Satze ist der Versuch gemacht, die zarte Musik der Natur, die das innere Ohr im Säuseln des Windes in den Blättern, in dem Gesang der Vögel und allen den feinen Naturstimmen, in dem fernen Rauschen des Meeres, von dem ein einsamer Gesang an’s Ufer schallt:
No. 9. Episode in A-moll.
vernimmt, tonmalerisch darzustellen und in Gegensatz zu bringen zu der sie aufnehmenden menschlichen Empfingdung, wie sie sich in dem melodischen Elemente des Satzes äussert. Das Wechselspiel im Auseinandertreten und der theilweisen Vereinigung dieser Gegensätze bilden den geistigen Inhalt dieses Stimmungsbildes.
Hauptthema ist ein bekanntes neapolitanisches Volkslied:
No. 10.
[266] ausserdem ist als Codamotiv eine Tarantelle verwendet, welche der Komponist in Sorrent hörte:
No. 11.
No. 12. Mittelthema:
Nach einigen lärmenden Eingangstakten beginnt das Hauptthema, von Bratsche und Cello vorgetragen, diesen tollen Orchesterspuk, der in einem lustigen Durcheinander von Themen das bunte Treiben Neapels schildern will; die anfangs nur von Ferne erklingende Tarantelle gewinnt gegen Ende des Satzes immer mehr die Oberhand und bildet den Abschluss dieser Humoreske.
Einige Anklänge an den ersten Satz mögen die Sehnsucht nach der Ruhe der Campagna ausdrücken.
* | Wir glauben den Komponisten nachstehend analysirter Werke, wie den Zuhörern, welche die Werke auf der Tonkünstler-Versammlung in Wiesbaden zum ersten Male hören, einen Dienst durch den Abdruck dieser thematischen Erläuterungen zu erweisen. D. R. [Originalanmerkung]. |
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