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Die vor einigen Jahren ins Leben gerufenen Sonntagsconcerte der Museumsgesellschaft bilden einen wesentlichen Factor in unserem öffentlichen Musikleben. […]
Zwei Werke von ganz entgegengesetzter Stimmung bildeten die Haupt‑Orchesternummern des 2. Sonntagsconcerts. Eine Symphonie von Haydn und eine symphonische Tondichtung von Richard Strauss, – man kann sich kaum grössere Gegensätze denken. Dass beide Nummern in vorzüglicher Ausführung zur Wiedergabe gelangten, gereicht unserem trefflichen Orchester und seinem tüchtigen und bewährten Dirigenten, Hrn. Capellmeister Kogel zur Ehre. Haydn’s Gdur‑Symphonie leitete das Concert ein. Die ungekünstelte, von allem Gesuchten sich frei haltende Auffassung brachte alle Schönheiten des Werkes zur vollsten Geltung. Die zweite Orchesternummer war die Tondichtung »Macbeth« von R. Strauss. Das Werk besticht durch ein glänzendes äusseres Gewand, durch raffinirte Instrumentation, durch kühne und überraschende Harmonien, es fehlt ihm aber die Klarheit, die einheitliche Stimmung, welche die anderen symphonischen Dichtungen von Strauss, z. B. »Tod und Verklärung«, auszeichnet. […] [40] […]