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Aus Weimar wird uns geschrieben: Den beiden meisterhaften sinfonische Dichtungen »Don Juan« und »Tod und Verklärung« von Richard Strauss hat sich eine dritte, »Macbeth«, angereiht, die kürzlich in Weimar unter des Komponisten feuriger Leitung ihre erste, trefflich gelungene und mit lebhaftem Beifall ausgezeichnete Aufführung erlebte. Der Entstehung nach ist dieses die erste, und mehr noch, als in den erstgenannten Tondichtungen, lässt Strauss hier seiner gewaltigen Fantasie freien Lauf. Gilt es einen Macbeth in treffendster Charakteristik zu zeichnen, – und fast nur von dem Helden selbst erzählt die Musik – so muss freilich das Bild, wie kaum ein anderes, düster und von unheimlicher Leidenschaft durchglüht sich gestalten.