Mein lieber Herr v. Hofmannsthal!
Ich bin eben dabei[,] mit zwei Verlegern über Elektra zu verhandeln[,] und stoße beim Abschluß auf die Schwierigkeit, daß beide Verleger behaupten, die Abgaben für’s Textbuch für [Sie] und Herrn Fischer seien zu hoch. Ich erlaube mir nun die Anfrage, ob Sie mir hierin nicht noch etwas entgegenkommen können?! Da die Aufführungstantieme [1v] von 25 %, die ich mit Ihnen abgemacht habe, eine ziemlich hohe Summe darstellt, während die 20 %, die Sie sich für ausländischen Ausgabeanteil am Textbuch vorbehalten haben, verhältnismäßig eine Lappalie ist, würden Sie mir einen Gefallen tun, wenn Sie auf diese 20 % Anteil am ausländischen Textbuch zugunsten des Verlegers verzichten würden, da derselbe doch für die verschiedenen Übersetzungen noch ziemlich erhebliche Summen aufwenden muß, evt. sogar die [2r] Übersetzer beteiligen muß.
Ich bemerke, daß im Auslande Opern-Textbücher sehr wenig gekauft werden. In ganz Italien und Frankreich zusammen[…] sind bis jetzt von »Salome« kaum 6000 Textbücher [Richard Strauss:] verkauft.
[unbekannte Hand:] Bitte geben Sie mir aufrichtigen Bescheid und seien Sie nicht böse
Ihrem stets ergebenen
[Richard Strauss:] DRichardStrauss.